Tropensturm "Amanda" sucht El Salvador heim
1. Juni 2020Der Innenminister von El Salvador, Mario Durán, teilte mit, rund 900 Familien hätten ihr Obdach verloren. Etwa 50 Häuser im Großraum von San Salvador seien "verloren". In der Hauptstadt verschluckte ein großes Erdloch 23 Fahrzeuge, wie der Bürgermeister Ernesto Muyshondt bekanntgab.
Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mehr als 200 Häuser überschwemmt. Die Umgebung mehrerer Flüsse und Schluchten wurde evakuiert. Staatspräsident Nayib Bukele rief für zunächst zwei Wochen den Notstand aus. Zuvor hatte der Zivilschutz des zentralamerikanischen Landes wegen der Überflutungen und Stromausfälle aufgrund des Tropensturms Alarmstufe rot ausgerufen.
Kritische Lage
"Die Situation ist sehr ernst. Wir müssen zusammenarbeiten, um das Leben von Salvadorianern zu retten", erklärte Minister Durán. Eines der Opfer wurde nach Angaben der Polizei verschüttet, ein weiteres kam durch den Einsturz einer Mauer ums Leben. Ein zehnjähriger Junge starb Berichten zufolge beim Einsturz seines Wohnhauses in Ciudad Delgado nordöstlich der Hauptstadt San Salvador.
Über Land schwächte sich der Sturm inzwischen zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Nach einer Prognose des US-Hurrikanzentrums dürfte "Amanda" in den kommenden Tagen auch in Guatemala, Honduras und dem Süden von Mexiko für kräftige Niederschläge sorgen. Im benachbarten Guatemala warnte die Katastrophenschutzbehörde angesichts anhaltender Regenfälle vor Überschwemmungen an der Südküste. Aus einigen Orten seien bereits Hochwasser und Erdrutsche gemeldet worden.
kle/fab (dpa, afp, ape)