Trauminsel Boracay von Schließung bedroht
15. Februar 2018Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte bezeichnete die rund zehn Quadratkilometer große Insel mit ihren eigentlich weißen Stränden als "Kloake". Das Staatsoberhaupt gab den Behörden nach Angaben eines Regierungssprechers vom Donnerstag sechs Monate Zeit, um einen Sanierungsplan auszuarbeiten.
Boracay - rund 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila - war vom Reisemagazin "Condé Nest Traveller" vergangenes Jahr zur schönsten Insel der Welt gewählt worden. Mehr als zwei Millionen Touristen besuchen das Strandparadies jährlich. Vor allem der feine Sand und das grünblaue Wasser ziehen Urlauber geradezu magisch an. Eine Untersuchung ergab jedoch, dass viele Hotels ihr Abwasser samt Fäkalien direkt ins Meer einleiten. Die Wasser-Qualität soll aber nach einem offiziellen Bericht immer noch so gut sein, dass beim Schwimmen keine Gesundheitsgefahr besteht.
Duterte machte nach Angaben von Regierungssprecher Harry Roque die Behörden vor Ort für die Zustände verantwortlich. Zuvor hatte er in einer Rede mit drastischen Worten sogar mit der völligen Schließung der Insel gedroht. "Entweder die räumen auf, oder ich mache das auf Dauer dicht", sagte der Präsident. "Boracay ist aus der Ferne sehr schön. Aber wenn man in Boracay schwimmt, stinkt man nach Scheiße."
Mehrere Hotels berichteten danach von Absagen. Von den etwa 30.000 Bewohnern leben die meisten vom Tourismus.
is/ks (dpa)