Paris-Roubaix von Todesfall überschattet
9. April 2018Der 23-jährige Michael Goolaerts erlag um 22.40 Uhr seinen Verletzungen, wie sein Team "Veranda's Willems-Crelan" im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. "Mit unvorstellbarer Trauer müssen wir den Tod unseres Fahrers und Freundes Michael Goolaerts bekannt geben. Er starb am Sonntagabend um 22.40 Uhr im Krankenhaus von Lille im Beisein von Familie und Freunden. Er starb an einem Herzstillstand, alle medizinische Hilfe half nichts", hieß es in der Mitteilung.
Goolaerts musste nach dem Unfall auf dem zweiten Kopfsteinpflaster-Sektor Briastre offenkundig reanimiert werden, wie TV-Aufnahmen nahelegten. Später wurde er mit dem Helikopter nach Lille abtransportiert. Dort konnten die Ärzte am Ende nichts mehr tun.
Wie genau der Belgier verunglückte, ist noch unklar. Der Sturz war von den Kameras nicht eingefangen worden.
Der Todesfall warf einen schweren Schatten auf den Frühjahrsklassiker, bei dem es auch andere schwere Stürze gegeben hatte. So wurde dem Fahrer Tony Martin ein schwerer Sturz 48 Kilometer vor dem Ziel zum Verhängnis, als er unter anderem mit seinem früheren Teamkollegen Alexander Kristoff kollidierte.
Das Rennen gewonnen hatte Peter Sagan aus dem deutschen Team Bora-hansgrohe. "Das ist einfach unglaublich, einer meiner größten Siege. Ich bin so glücklich", gab der Radstar nach der Kopfsteinpflaster-Tortur zu Protokoll. Er hatte mit einer spektakulären Attacke 54 Kilometer vor dem Ziel die gesamte Konkurrenz düpiert. Sagan, der im Schlusssprint den Schweizer Meister Silvan Dillier bezwang, bescherte damit seiner Mannschaft den größten Erfolg der neunjährigen Teamhistorie.
Deutsche Hoffnungen erfüllten sich dagegen nicht. John Degenkolb, der 2015 auf der alten Betonpiste im Vélodrome von Roubaix noch gewonnen hatte, erreichte bei seinem Lieblingsrennen nur mit großem Rückstand das Ziel. Bester Deutscher war der junge Hürther Nils Politt auf Platz sieben. Schon bei der Flandern-Rundfahrt war der 24-Jährige bester Deutscher.
ml/ck/gri (sid, dpa)