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KonflikteIran

Trauer um iranische Revolutionsgardisten und Wut auf Israel

5. April 2024

Das Regime in Teheran nutzte den Al-Kuds-Tag, um Abschied von Elitesoldaten zu nehmen, die bei einem Israel zugeschriebenen Angriff getötet wurden. Ob den jüngsten Drohungen härtere Maßnahmen des Irans folgen werden?

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Das geistliche Oberhaupts des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, gedenkt an den Särgen der getöteten Mitglieder der Revolutionsgarden
Das geistliche Oberhaupts des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, gedenkt an den Särgen der getöteten Mitglieder der RevolutionsgardenBild: AP/picture alliance

In Teheran haben sich Tausende Menschen zum Gedenken an die sieben iranischen Militärs versammelt, die bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus getötet wurden. Die Demonstranten skandierten "Tod für Israel" und "Tod für Amerika". Die Zeremonie fand am sogenannten Al-Kuds-Tag statt. Al Kuds ist der arabische Name für Jerusalem. Der Aktionstag wird seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 alljährlich am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan begangen und richtet sich gegen die Existenz Israels.

"Israel kann den Folgen des Bösen nicht entgehen"  

Der Trauerzug durch das Zentrum der iranischen Hauptstadt ging ohne Zwischenfälle vonstatten. Die Menschenmenge schwenkte iranische sowie Palästinenserfahnen und Flaggen der libanesischen Hisbollah-Miliz. Der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, bekräftigte in einer Rede die Entschlossenheit Teherans, Israel für den Angriff in Syrien zu "bestrafen". Israel könne den Folgen "des von ihm begangenen Bösen nicht entgehen", sagte Salami. Das Land "weiß genau, was passieren wird".

Der Chef der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami
Der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami (Archivbild), drohte Israel mit "Bestrafung" für den tödlichen Angriff in DamaskusBild: Sephanews/ZUMA Press/picture alliance

Nach Meldungen der Nachrichtenagentur Fars war auch Siad Nachala vor Ort, der Chef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die an der Seite der radikalislamischen Terrororganisation Hamas kämpft. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi und dessen Vorgänger Hassan Rohani waren ebenfalls anwesend. Das Staatsfernsehen zeigte zudem Bilder von weiteren Versammlungen in Städten wie Maschhad im Nordosten des Irans, Kom im Zentrum sowie Sanandadsch und Schahrekord im Westen.

Der Lastwagen mit den Särgen der Revolutionsgardisten bewegt sich - begleitet von Tausenden - durch die Innenstadt von Teheran
Der Lastwagen mit den Särgen der Revolutionsgardisten bewegt sich - begleitet von Tausenden - durch die Innenstadt von Teheran Bild: Vahid Salemi/AP/dpa/picture alliance

Israelische Botschaften weltweit geschlossen

Wegen der Befürchtung eines iranischen Vergeltungsschlags blieben am Al-Kuds-Tag weltweit 28 israelische Botschaften geschlossen. Das berichteten die Zeitung "Times of Israel" sowie die Nachrichtenseite ynet. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hatte bereits am Tag nach dem Angriff mit Blick auf Israel erklärt, "das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden". Beobachter deuteten die Aussagen von Chamenei dahin gehend, dass eine militärische Aktion der iranischen Streitkräfte erfolgen könnte.

Seit dem Angriff auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt am Montag haben die Spannungen zwischen Israel und Teheran weiter zugenommen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren bei demLuftangriff neben den sieben Mitgliedern der Revolutionsgarden neun weitere Menschen getötet worden.

Warum Iran und Israel Feinde sind

Der Iran machte umgehend Israel für den Angriff verantwortlich - dessen Regierung äußerte sich nicht. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen hat Israel auch seine Angriffe auf iranische Ziele und auf Teherans Verbündete in Syrien und dem Libanon verstärkt. Fast täglich kommt es seitdem zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah in den beiden Nachbarländern.

sti/kle (afp, dpa, rtr)