Trainer Nagelsmann wechselt zu RB Leipzig
22. Juni 2018Trainer Julian Nagelsmann verlässt den Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim zum Ende der Saison 2018/19 und wechselt zum Ligakontrahenten RB Leipzig. Wie die TSG am Donnerstag mitteilten, machte der 30-Jährige von einer Ausstiegsklausel Gebrauch. Der Kontrakt von Nagelsmann, der seit neun Jahren bei der TSG und seit fast zweieinhalb Jahren dort Chefcoach ist, lief ursprünglich noch bis 2021. Nagelsmann übernimmt ab Sommer 2019 dann das Zepter in Leipzig. Wie RB am Donnerstag bestätigte, erhält er bei den Sachsen einen Vertrag bis 30. Juni 2023.
"Es war mir wichtig, früh für klare Verhältnisse zu sorgen", sagte Nagelsmann in der TSG-Mitteilung, nachdem er am Mittwochabend die Gesellschafter und die Geschäftsführung über seine Entscheidung informiert hatte. Mit diesem Schritt wolle er verhindern, dass seine Arbeit während der kommenden Saison von immer wieder aufkommenden Spekulationen beeinflusst werde. Schon in dieser Spielzeit war Nagelsmann mit anderen Clubs wie Bayern München, Borussia Dortmund, Leipzig und zuletzt auch Real Madrid in Verbindung gebracht worden. Nagelsmann hatte die TSG in der abgelaufenen Saison in der Bundesliga auf Platz drei und damit erstmals in der Vereinshistorie in die Champions League geführt.
Wer wird Übergangs-Trainer?
In Leipzig galt Nagelsmann vom ersten Tag der Gespräche mit Sportdirektor Ralf Rangnick und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff als die Wunschlösung, wie der Verein in der kurzen Erklärung mitteilte. Damit ist aber immer noch offen, wer in der kommenden Spielzeit bei den Leipzigern nach der Trennung von Ralph Hasenhüttl Mitte Mai den Trainerposten übergangsweise übernimmt. Wahrscheinlich ist, dass Rangnick für ein Jahr auf die Trainerbank zurückkehrt. RB will in einer Pressekonferenz vor dem Trainingsauftakt Anfang Juli den neuen Cheftrainer für die kommende Saison vorstellen.
Nagelsmann gilt als einer der begehrtesten Fußball-Lehrer der Branche. "Wir wussten um die vertraglich fixierte Möglichkeit, die im Profifußball nicht außergewöhnlich ist", sagte Alexander Rosen, Hoffenheims Direktor Profifußball. "Es spricht für den Charakter von Julian, dass er die Karten nun auch öffentlich auf den Tisch gelegt und so früh für alle Klarheit geschaffen hat."
sw (dpa, sid)