Tour-Aus für Kittel
25. Juni 2015Die diesjährige Frankreich-Rundfahrt, die am 4. Juli in Utrecht startet, findet ohne Radprofi Marcel Kittel statt. Der deutsche Top-Sprinter wurde nach Informationen der "Bild" von seinem Team Giant-Alpecin nicht nominiert. "Die Nichtnominierung ist die mit Abstand schwierigste Phase meiner Karriere. Die zwangsläufige Pause im Frühjahr war schon nicht einfach. Obwohl ich manchmal am liebsten alles hingeschmissen hätte, habe ich versucht tapfer zu bleiben und einen Ausweg zu finden. Es ist nun für mich ein erneuter Rückschlag, dass ich das Vertrauen meines Teams für eine Tour-Nominierung nicht verdient habe", sagte Kittel enttäuscht.
Kittel gewann in den vergangenen Jahren bereits acht Etappen bei der Tour, war aber in diesem Jahr wegen Verletzungen lange außer Gefecht. Allein wegen einer Virus-Erkrankung pausierte er in diesem Jahr drei Monate lang. Zuletzt sei das Training sehr gut gelaufen, betonte Kittel gegenüber der "Bild". "Mein Sprint-Verhalten ist schon wieder ordentlich, nur die Kraft und Ausdauer fehlen natürlich."
Dass Kittel notfalls nach der ersten Woche mit den Sprint-Etappen aussteigt, wenn es in die Berge geht, war für seinen Rennstall offenbar keine Option. Kittel gibt zu: "Für mich war es die schlechteste Tour-Vorbereitung aller Zeiten durch die Krankheiten, die mir das ganze Frühjahr versaut haben." Sein letzter großer Sieg liegt neun Monate zurück. Damit ruhen die Hoffnungen auf Kittels Team-Kollegen John Degenkolb und auf André Greipel. Greipel fährt für das belgische Team Lotto-Soudal und hofft, dass seinen bislang sechs Tour-Etappensiegen weitere folgen.
Galibier wird nicht befahren
Darüberhinaus ist der legendäre Alpenpass Col du Galibier und damit der höchste vorgesehene Berg kurzfristig aus der Strecke der Tour de France genommen worden. Die Sperrung eines Tunnels macht die Überquerung des 2645 Meter hohen Bergpasses in diesem Jahr unmöglich. Anstelle des Galibier wird nun der 2067 Meter hohe Col de la Croix-de-Fer ins Programm genommen.
Der Chabron-Tunnel zwischen Grenoble und Briancon ist wegen Einsturzgefahr bereits seit April gesperrt. Der Tunnel ist nach der Galibier-Abfahrt die einzige Verbindung nach L'Alpe d'Huez, dem Zielort der 20. und vorletzten Etappe.
ck/asz (Bild.de, dpa)