Tote und Verletzte bei Hauseinsturz in Lagos
13. März 2019Einen Tag nach dem Einsturz des dreistöckigen Gebäudes in der nigerianischen Metropole Lagos hat die Behörde für Katastrophenschutz es abgelehnt, genaue Opferzahlen zu nennen. Am Mittwoch hieß es von ihrer Seite noch es seien mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 37 Menschen seien lebend unter den Trümmern des Gebäudes geborgen worden. Laut der Nachrichtenagentur AFP soll die Zahl der Toten inzwischen auf neun gestiegen sein. In dem Gebäude befand sich eine Schule. Unklar ist, wie viele Schüler sich zum Unglückszeitpunkt am Mittwochmorgen dort aufgehalten hatten. Nach örtlichen Medienberichten besuchten normalerweise etwa 100 Mädchen und Jungen den Unterricht.
Ein Sprecher sagte, die Polizei sei noch damit beschäftigt herauszufinden, wie viele Menschen sich in dem eingestürzten Gebäude befanden. Ein Helfer sprach von "mindestens zehn Kindern", die das Haus unter sich begraben habe. Es werde davon ausgegangen, dass sie noch am Leben seien.
"Bitte retten Sie mein Kind"
An der Unglücksstelle lagen Tornister, Spielzeug und Kleidung auf dem Boden, weinende Eltern warteten auf Neuigkeiten. "Bitte retten Sie mein Kind", rief eine Mutter, deren siebenjährige Tochter noch vermisst wurde, den Rettungskräften zu. Ein kleiner Junge, der ohnmächtig aus dem eingestürzten Gebäude geholt wurde, war schwer verletzt und mit Blut und Staub bedeckt. Auch DW-Korrespondentin Fanny Facsar berichtete von dramatischen Szenen.
Warum das Haus einstürzte, weiß bislang niemand. Ein Augenzeuge sagte, es habe keinerlei Vorzeichen gegeben. "Wir standen draußen und rauchten, da ist das Gebäude einfach zusammengebrochen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Menschen, die in der Nähe lebten, berichteten übereinstimmend, das baufällige Wohnhaus habe auf Anordnung der Behörden demnächst abgerissen werden sollen. In Nigeria stürzen wegen laxer Sicherheitsvorschriften immer wieder Gebäude ein. Im September 2014 starben 116 Menschen, als in Lagos ein sechsstöckiges Gebäude zusammenbrach. Im Dezember 2016 begruben die Trümmer einer Kirche in Uyo 60 Menschen.
ml/ww (dpa, afp)