Blutige Ausschreitungen in Kenia
17. November 2017Mindestens drei Menschen wurden nach Oppositionsangaben erschossen. Die Polizei wollte eine Willkommenskundgebung für Oppositionsführer Raila Odinga auflösen, zu der sich tausende Menschen versammelt hatten. Der 72-Jährige war nach einer USA-Reise wieder in die kenianische Hauptstadt Nairobi zurückgekehrt. Demonstranten bewarfen Polizisten mit Steinen und errichteten an der Straße zwischen dem internationalen Flughafen und der Innenstadt brennende Barrikaden.
Kritik am Ergebnis der Wahlwiederholung
Odinga hatte zu einer "Nationalen Widerstandsbewegung" aufgerufen, um gegen das Ergebnis der wiederholten Präsidentenwahl zu protestieren. Dabei gewann Präsident Uhuru Kenyatta mit 98 Prozent eine zweite Amtszeit. Odingas Lager hatte die Abstimmung boykottiert. Die Wahlbeteiligung lag bei 39 Prozent.
Oberstes Gericht entscheidet am Montag
Am Montag will das Oberste Gericht Kenias darüber entscheiden, ob die Wiederholung der Präsidentschaftswahl am 26. Oktober den rechtlichen Anforderungen entsprach. Das Gericht hatte die ursprüngliche Wahl vom August wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten überraschend für ungültig erklärt. Die Richter könnten jetzt eine erneute Wiederholung der Wahl anordnen oder den Weg für Kenyattas zweite Amtszeit frei machen. Er würde dann am 28. November vereidigt.
uh/stu (dpa, rtr, afp)