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Katastrophe

Tote und Schwerverletzte bei Attacke mit Auto in Trier

1. Dezember 2020

In Trier ist ein Auto in eine Fußgängerzone gerast und hat mehrere Menschen erfasst. Dabei wurden nach neuen Angaben fünf Personen tödlich verletzt. Hinweise auf ein politisches Tatmotiv gibt es bislang nicht.

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Deutschland Trier | Auto erfasst Fußgänger in Fußgängerzone
Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz in der Trierer FußgängerzoneBild: Harald Tittel/dpa/picture alliance

Der 51-jährige deutsche Autofahrer sei rund einen Kilometer durch die Fußgängerzone von Trier gerast und habe mit seinem Wagen viele Menschen erfasst, teilte die Polizei mit. Die Zahl der bei der Amokfahrt getöteten ist inzwischen auf mindestens fünf Menschen gestiegen. Unter den Toten waren nach Polizeiangaben ein Baby und eine 72-jährige Frau. 

Der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, sagte, 15 Menschen seien verletzt worden. Zahlreiche Besucher der Innenstadt seien zudem traumatisiert worden.

Festnahme nach vier Minuten

Der Autofahrer sei "vier Minuten nach dem Ersthinweis" gefasst worden, teilte Lewentz vor Ort mit. Nach Polizeiangaben hat sich der Mann bei der Festnahme gewehrt. Er stamme aus der Umgebung der Stadt. Der Täter ist nach Einschätzung von Minister Lewentz gezielt vorgegangen. Der Autofahrer sei "Zickzacklinien" gefahren, um gezielt Leid zuzufügen. 

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll es sich nach ersten Erkenntnissen um einen alkoholisierten Mann ohne festen Wohnsitz handeln. Das Motiv sei unklar, möglicherweise bestehe eine psychiatrische Erkrankung. Hinweise auf ein terroristisches, politisches oder religiöses Motiv lägen nicht vor. Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft wegen Mordes aus Heimtücke mit einem Auto als Waffe. Der Mann sei früher noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten und auch nicht vorbestraft. 

Der Bürgermeister der rheinland-pfälzischen Stadt, Wolfram Leibe, zeigte sich erschüttert: "Es bot sich ein Bild des Grauens. Es war einfach nur schrecklich." Er habe einen Kinderschuh auf der Straße liegen sehen. 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach den Angehörigen der Opfer ihr tiefstes Beileid aus. Es sei "das Allerschlimmste", dass heute Menschen "ihr Leben verloren haben", sagte die SPD-Politikerin, die nach Trier geeilt war. Der Tag sei auch ein schrecklicher Tag für die Angehörigen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl ausgedrückt. "Die Nachrichten aus Trier machen mich sehr traurig", heißt es in einer Stellungnahme der Kanzlerin, die Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter veröffentlichte.

Das Auto des Täters fuhr laut Augenzeugen von der historischen Porta Nigra aus durch die Fußgängerzone in Richtung Hauptmarkt und hinterließ dort eine Schneise der Verwüstung.

Deutschland Trier | Auto erfasst Fußgänger in Fußgängerzone
Der Bereich um den Vorfall in der Innenstadt wurde abgeriegeltBild: Harald Tittel/dpa/picture alliance

kle/qu (dpa, afp, rtr, DW, Trierischer Volksfreund)