Tote bei Explosion auf den Philippinen
2. September 2016Nach Medienberichten hielt sich Präsident Rodrigo Duterte zum Zeitpunkt der Explosion in Davao auf. Er sei in Sicherheit in einer Polizeiwache, sagte sein Sohn, der Vize-Bürgermeister von Davao, Paolo Duterte, der Nachrichtenagentur Reuters. Ob es sich um ein Unglück, ein Attentat auf den Präsidenten oder einen Terroranschlag handelte, ist unklar.
Stadt liegt in Extremistengebiet
Die Stadt liegt auf der Insel Mindanao. In einem anderen Teil der Insel kämpfen muslimische Extremisten seit Jahrzehnten um mehr Autonomie. Dort hat auch die Terrororganisation Abu Sayyaf ihr Hauptquartier, die ihren Kampf mit der Entführung von Ausländern und Erpressung von Lösegeldern finanziert. Abu Sayyaf hatte erst vor kurzem neue Anschläge angekündigt, weil das Militär eine neue Offensive gegen die Organisation gestartet hat.
Die Polizei sprach von einer Bombe, die am späten Abend an dem belebten Roxas-Nachtmarkt explodierte. Die Opfer hätten Verletzungen wie durch Bombensplitter. Aber der Präsidentensprecher wollte das nicht bestätigen und wolle "keine Spekulationen anstellen, die nur Ängste schüren" würden, heißt es.
Umstrittene und bejubelte Politik
Duterte ist umstritten, weil er seinen rigorosen Kampf gegen Drogendealer in Davao auf das ganze Land ausweiten will. Er hat offen dazu aufgerufen, Rauschgifthändler umzubringen. Er hat nach Angaben von Menschenrechtlern in Davao Todesschwadronen geduldet. Dort wurden seit Ende der 1990er-Jahre mehr als 1400 Verdächtige meist auf offener Straße umgebracht, ohne dass je jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde.
cgn/wl (afp, dpa, rtr)