Tor-Tour im Land der 1000 Hügel (2018)
Die Tour of Rwanda ist Afrikas schwerstes Radrennen. Die knapp 1000 Kilometer lange Strecke führt das Peloton über unzählige Anstiege bis zur steilen "Mauer von Kigali". Dort herrscht eine Stimmung "wie in Alpe d'Huez".
Start ins Ungewisse
Knapp 1000 Kilometer liegen vor den Teilnehmern der Tour of Rwanda. Das Peloton ist international: Die Fahrer kommen aus Ruanda, Algerien, Äthiopien, Kamerun, Namibia, Südafrika, Sambia, Kenia, Angola, der Schweiz, den USA, Finnland, Irland, Spanien, den Niederlanden und Frankreich. Auch zwei Deutsche sind dabei. Mit Dan Craven (Mitte) startet auch ein Olympiateilnehmer.
Seit 30 Jahren
1988 startete die Landesrundfahrt von Ruanda als regionales Rennen für Einheimische. Inzwischen gehört die Tour zur UCI Africa Tour, ist international bekannt und topografisch betrachtet das schwerste Rennen Afrikas. Und das lockt jeden Tag tausende Zuschauer an die Strecke.
Zuschauermagnet
Schulklassen bekommen frei und strömen an die Strecke wenn die Tour vorbeikommt. Die Tour of Rwanda ist ein Zuschauermagnet. Und manch ein Platz bietet eine besondere Aussicht auf das Renngeschehen.
Mehr Wasser!
Temperaturen von deutlich über 30 Grad und eine zum Teil hohe Luftfeuchtigkeit machen den Fahrern zu schaffen. Eine konstante Versorgung mit Flüssigkeit ist daher geboten. Der US-Amerikaner Timothy Rugg vom deutschen Team Embrace the World braucht gerade etwas mehr davon. Er gewinnt die vierte Etappe in Karongi als Solist.
Geteilte Freude
Es bleibt nicht der einzige Erfolg des deutschen Amateur-Teams: Julian Hellmann (r.) gewinnt die Etappen Nummer 3 und 5 "auch durch seine Fähigkeiten als starker Abfahrer", wie Teamchef Micha Glowatzki sagt. Für Embrace the World (zu Deutsch: Umarme die Welt) bringen die Erfolge viel Anerkennung und auch die eine oder andere Umarmung durch die Konkurrenz.
Nach der Etappe
Die Unterkünfte der Tour of Rwanda sind einfach, aber deutlich über dem, was das international fahrende Team Embrace the World in anderen afrikanischen Ländern bereits gesehen hat. Und nach bis zu 200 Kilometer langen Etappen brauchen die Fahrer ohnehin eigentlich nur noch ein Bett.
Durch das Hochland
Ruanda liegt durchschnittlich 1500 Meter über dem Meeresspiegel und ist geprägt vom Hochland. Der höchste Berg ist 4500 Meter hoch. Das bedeutet für die Fahrer: praktisch täglich eine Bergetappe. Gut, wenn dann in der Hitze die dichten Wälder zumindest etwas Schatten spenden.
Das Sporthighlight in Ruanda
In jeder Ortschaft erwarten die Menschen das Fahrerfeld bereits. Die Landesrundfahrt ist "das Sporthighlight des Jahres" in Ruanda, sagt Micha Glowatzki vom deutschen Team Embrace the World. Landesweit berichten die Medien über das Spektakel.
Alles gegeben
Nach seinen zwei Etappensiege machen sich die Anstrengungen bei Julian Hellmann bemerkbar. Im Trikot des Vortagessiegers fällt er im Ziel der sechsten Etappe in Kinigi ausgepumpt vom Rad und muss die Rundfahrt angeschlagen aufgeben.
Heimsieg
An der Spitze des Rennens dominieren wie in den Vorjahren die einheimischen Fahrer: Die ersten beiden der Gesamtwertung sind aus Ruanda. Am Ende gewinnt Samuel Mugisha (an zweiter Position), der für das Nachwuchsteam des ProTour-Rennstalls Dimension Data fährt, mit 21 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Jean Cloude Uwizeye.
Finale furioso
Wie die Champs-Elysées nur viel schwerer: Die Tour of Rwanda endet traditionell an der "Mur de Kigali", der Mauer von Kigali. Der Kopfsteinpflaster-Anstieg ist extrem steil, manche Fahrer müssen schieben. Die Stimmung sei dort vergleichbar mit der in Alpe d'Huez, sagt Embrace-the-World-Teammanager Micha Glowatzki. Ein würdiger Schlusspunkt eines stimmungsvollen Rennens.