Todesstrafe wegen Blasphemie
10. August 2020"Er hat ein Lied gesungen, in dem er den Propheten Mohammed beleidigt", sagte der Exekutivsekretär der Zensurbehörde im Bundesstaat Kano. Ein Gericht habe ihn für schuldig befunden und die Todesstrafe verhängt. Yahaya Sharif-Aminu hatte das Lied Berichten zufolge auf Whatsapp verbreitet. Was genau er in dem Lied sang, ist unklar. Er kann gegen das Urteil Berufung einlegen - ob er dies tun wird, ist noch unklar. Sicherheitskräfte des Gerichts verhinderten, dass Journalisten mit Sharif-Aminu nach dem Urteil sprechen. Auch der Gouverneur des Bundesstaates muss der Vollstreckung des Todesurteils durch den Strang noch zustimmen.
Kano ist einer der Bundesstaaten, in dem Scharia-Gesetze gelten. Seitdem die ersten derartigen Gesetze 1999 in Nigeria eingeführt wurden, wurden etliche Menschen zum Tode verurteilt, allerdings nur einer hingerichtet. In dem westafrikanischen Land sind Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte der Bürger Muslime und etwa 45 Prozent Christen.
fab/wa (dpa, epd, rtre)