"Titanic"-Regisseur taucht zum tiefsten Punkt der Meere
26. März 2012Eine Vertreterin der National Geographic Society der USA, die die Expedition unterstützte, teilte mit, Cameron sei mit seinem Spezial-U-Boot im Marianengraben im Pazifik bis zum tiefsten bekannten Punkt der Erdkruste getaucht. Mit seinem selbst entworfenen, acht Meter langen Ein-Mann-U-Boot "Deepsea Challenger" habe in fast 10.900 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund aufgesetzt. Der 57-Jährige hielt sich etwa sechs Stunden im Marianengraben auf und filmte dort die Unterwasserwelt. Die Rückkehr zur Wasseroberfläche verlief nach Angaben der National Geographic Society problemlos.
170.000 Tonnen Wasserdruck
Der Marianengraben erstreckt sich über eine Länge von 2550 Kilometern im Pazifik. Sein tiefster Punkt, "Challenger Deep", liegt elf Kilometer unter Meeresoberfläche. Es war vor Cameron über 50 Jahre her, dass "Challenger Deep" von Menschen besucht wurde. Der Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard und ein Kapitän der US-Marine hatten 1960 mit dem U-Boot "Trieste" erstmals den Marianengraben erreicht. Auf ihnen lastete ein Wasserdruck von 170.000 Tonnen. Sie konnten deshalb nur 20 Minuten lang dort bleiben.
Erfahrener Tauchfahrer
"Die Tiefseegräben sind die letzte unerforschte Grenze unseres Planeten", erklärte der gebürtige Kanadier Cameron zur Begründung seiner Expedition. "Sie bieten Wissenschaftlern ein Forschungsfeld für 100 Jahre."
Den Filmemacher zog es schon oft in die Tiefsee. Für seinen Film "Titanic" aus dem Jahre 1997 war Cameron mit dem U-Boot im Atlantik bis zum Wrack des 1912 versunkenen Luxus-Liners in 3800 Meter Tiefe getaucht. Auch für die Dokumentarfilme "Expedition Bismarck" über das im Zweiten Weltkrieg versenkte deutsche Kriegsschiff, "Die Geister der Titanic" und "Aliens der Meere" ging er auf Tauchgang. Mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" brachte Cameron 2009 den größten Kassenschlager aller Zeiten in die Kinos.
wl/sti (dpa, dapd, afp,rtr)