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Timo Werner trifft bei Comeback für Leipzig

13. August 2022

Nach zwei Jahren beim FC Chelsea läuft Timo Werner wieder für RB Leipzig auf. Der Torjäger wird für seinen Treffer gegen den 1. FC Köln gefeiert - auch wenn sein Klub am Ende nicht gewinnt.

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Timo Werners Schuss zum zwischenzeitlichen 1:0 für RB Leipzig gegen den 1. FC Köln
Timo Werner trifft zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen den 1. FC KölnBild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Mit Hilfe eines Gegners feierte Timo Werner ein gelungenes Bundesliga-Comeback für DFB-Pokalsieger RB Leipzig. In der 36. Minute des Heimspiels gegen den 1. FC Köln nahm sich der Nationalstürmer ein Herz und zog aus mehr als 25 Metern einfach mal ab. Der Ball flatterte ein wenig. Doch eigentlich hätte der Schuss eine sichere Beute für Kölns Torwart Marvin Schwäbe werden müssen. Der wollte den Ball fangen, ließ ihn aber zwischen den Armen durchrutschen. Werner jubelte über seinen Treffer zum 1:0, die Leipziger Fans feierten den Rückkehrer frenetisch. 

Am Ende trennten sich die Leipziger von den Kölnern 2:2 (1:1) unentschieden. FC-Stürmer Florian Dietz sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste (40. Minute). Christopher Nkunku, Deutschlands aktueller "Fußballer des Jahres", traf zum 2:1 für RB (56.) - und das in Unterzahl. Dominik Szoboszlai hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff (45.+1) nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. RB-Verteidiger Josko Gvardiol unterlief schließlich noch nach einer Ecke ein Eigentor zum 2:2-Endstand (72.). "Mit Ausnahme des Ergebnisses war es ein schöner Tag für mich", sagte Timo Werner nach dem Spiel im "Sky"-Interview. "Es war sehr emotional."

Bei Tuchel nur noch zweite Wahl

Als Werner zum Warmlaufen ins Leipziger Stadion einlief, wurde er von den RB-Fans mit warmem Applaus begrüßt. Von 2016 bis 2020 war er bereits für Leipzig auf Torejagd gegangen, mit einer beeindruckenden Quote: 95 Tore in 159 Spielen. "Leipzig war immer ein Teil von mir", sagte Werner jetzt. "Hier bin ich Nationalspieler geworden." 

Dann wechselte Werner zum FC Chelsea. Seine Torbilanz verschlechterte sich zwar: In zwei Jahren traf er 23-mal in 89 Partien für den Premier-League-Klub. Doch die Erfolge konnten sich sehen lassen. 2021 gewann der deutsche Nationalstürmer mit den von Thomas Tuchel trainierten Londonern die Champions League und auch die Klub-WM.

Zuletzt saß Werner bei Chelsea jedoch meist nur auf der Bank, zudem verpflichtete der Klub für diese Saison mit dem englischen Nationalstürmer Raheem Sterling einen weiteren direkten Konkurrenten für den Deutschen. "Es war eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen", bilanzierte Werner nach seinem Comeback-Spiel in Leipzig. Für rund 55 Millionen Euro Ablöse war er auf die Insel gewechselt, für rund 20 Millionen Euro kaufte ihn RB zurück.

Luft nach oben

Leipzigs Trainer Domenico Tedesco berief Werner gleich in die Startelf, André Silva musste für den Neuzugang auf die Bank. Werner lief viel, forderte häufig den Ball und hatte auch einige vielversprechende Aktionen. Im Zweikampf zeigt er jedoch eindeutig Schwächen. "In seinen Aktionen war er noch etwas unglücklich", sagte Leipzigs Technischer Direktor, Christopher Vivell, im Halbzeitinterview des TV-Senders "Sky": "Aber er wird für uns sicher noch für gefährliche Situationen sorgen."

Leipziger Spieler bejubeln den Torschützen zum 1:0, Timo Werner
So hatte er sich das gewünscht: Werner (3.v.l.) trifft bei seinem Comeback und darf sich feiern lassenBild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Mit dieser Prognose lag Vivell daneben. Im zweiten Durchgang ging Werner die Puste aus. Nach 67 Minuten hatte Trainer Tedesco ein Einsehen und nahm ihn vom Platz. Die RB-Fans verabschiedeten den Rückkehrer dennoch mit viel Applaus und "Timo Werner"-Sprechchören. Es war kein überragendes Comeback, aber ein gelungenes. Denn Werner lieferte, was von einem Stürmer erwartet wird: ein Tor. Auch wenn es mit gnädiger Mithilfe eines Gegenspielers gelang.

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Das Spiel in Zahlen: 

RB Leipzig - 1. FC Köln 2:2 (1:1) 

Tore: 1:0 Werner (36.), 1:1 Dietz (40.), 2:1 Nkunku (56.), 2:2 Gvardiol (72. Eigentor)

Rote Karte: Szoboszlai (45.+1)

Zuschauer: 49.579

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter