#MeToo-Bewegung ist "Person des Jahres" 2017
6. Dezember 2017Die soziale Bewegung, die sich unter dem Hashtag #MeToo formiert hat, wurde vom US-amerikanischen "Time Magazine" als "Person des Jahres" gekürt, wie am Mittwoch (6.12.2017) bekanntgegeben wurde. "Das ist der am schnellsten um sich greifende soziale Wandel, den wir in Jahrzehnten gesehen haben und alles begann mit dem Mut von Hunderten von Frauen - und ein paar Männern - die sich entschlossen haben, zu reden und ihre Geschichte zu erzählen", so Time-Chefredakteur Edward Felsenthal in der NBC-Show "Today". Sie haben "das Schweigen gebrochen".
#MeToo gewinnt weltweit an Einfluss
Nachdem der Skandal um den jahrzehntelangen Missbrauch durch Hollywood-Mogul Harry Weinstein eine Welle von Empörung losgetreten hatte, formierte sich auf den Sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #MeToo eine Bewegung, die sexuelle Belästigung und Missbrauch thematisierte. Sowohl Frauen als auch Männer machten hier die eigenen Erfahrungen öffentlich.
Die Bewegung existiert schon länger
Die #MeToo-Bewegung wurde schon vor Jahren von der Twitter-Aktivistin Tarana Burke gegründet, um auf sexuelle Gewalt aufmerksam zu machen. Als im Oktober 2017 die Schauspielerin und Aktivistin Alyssa Milano den Hashtag aufgriff und dazu aufrief, die eigenen Geschichten zu berichten, explodierten die sozialen Netzwerke: Fast eine Millionen Tweets wurden allein in den ersten 48 Stunden abgesetzt. Seitdem haben in den USA mehrere Männer, denen sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, ihren Job verloren. In mehreren Fällen wurden Ermittlungen aufgenommen. "Ich hatte nie an etwas gedacht, das die Welt verändern würde, ich wollte einfach in meinem Umfeld etwas bewegen, sagte Burke gegenüber NBC "Und das ist jetzt erst der Anfang. Nun geht die Arbeit richtig los."
Seit 1927 kürt das "Time Magazine" eine sogenannte Person des Jahres. Dabei geht es nicht um Beliebtheit, sondern ausschließlich um den Einfluss, den eine Person auf das Weltgeschehen hatte - im positiven oder negativen Sinne. Dieses Jahr waren das unter anderem auch Donald Trump, Vladimir Putin und der chinesische Staatschef Xi Jinping.
jhi/suc (reuters/ap/dpa)