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Thüringer Wald – Wintersport mitten in Deutschland

Pia Gram

Schneebedeckte Berge, zugefrorene Seen und klare Luft: Der Thüringer Wald in der Mitte Deutschlands hat im Winter viel mehr als nur Langlauf zu bieten.

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Ein vereister Wegweiser mit der Aufschrift "Rundblick" am Inselsberg im Thueringer Wald. (Foto: dapd)
Hier geht`s lang!Bild: dapd

Von der Rhön und dem Inselsberg bis zum Schiefergebirge ziehen sich über 1800 Kilometer Skiwanderwege und mehr als 200 Kilometer Loipen. Der berühmteste Bergwanderweg, der Rennsteig, ist bei guter Schneelage nahezu auf seiner gesamten Länge von 168 Kilometer gespurt. Hier gibt es auch bequemere Strecken, auf denen ungeübte Läufer die steileren Abfahrten umgehen können.

Doch Thüringen ist nicht nur ein Dorado für Langläufer. Auch Freunde des alpinen Skisports, von Rummel und Nervenkitzel kommen auf ihre Kosten. Es gibt 40 Ski-Lifte, die bekanntesten sind der 800 Meter lange "Fallbachlift" in Oberhof und die "Skiarena Silbersattel" in Steinach. 18 von ihnen haben Flutlicht.

Skifahrer im Sessellift (Foto: AP)
Skilift in der Nähe von OberhofBild: AP

Selbst Ski springen?

Wer genug Mut zum Skispringen aufbringt, kann das ebenso gleich in Steinach versuchen. Gesichert an einem Seil schwebt man nach dem Absprung zu Tal. Wer das Skispringen richtig lernen möchte, sollte nach Lauscha fahren. Hier in der Geburtsstadt des ehemaligen Bundestrainers Reinhard Heß, der viele Skispringer zur Weltelite führte, werden Anfängerkurse angeboten.

Unbestrittener Mittelpunkt des Thüringer Wintersports ist das über 800 Meter hoch gelegene Oberhof - die einstige Medaillenschmiede der DDR. Aus dem Trainingszentrum um Oberhof und Zella-Mehlis kommen bis heute Langläufer, Biathleten und Rennrodler der Spitzenklasse, das Städtchen mit rund 2000 Einwohner ist aber auch bei Touristen beliebt. Während des Biathlon-Weltcups können es schon mal 100.000 Besucher an einem Wochenende sein.

Die Wintersport-Tradition reicht hier bis in das Jahr 1884 zurück – und heute gibt es hier wirklich alles an sportlicher und touristischer Infrastruktur: Skischanzen, Rodel- und Bobbahnen, die Biathlonarena und eine der modernsten Skihallen der Welt, die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Spitzensportler und Feriengäste ziehen hier auf künstlichen Loipen ihre Runden, 365 Tage im Jahr.

Selbst Bob fahren?

Wer schon immer einmal den Nervenkitzel einer Bobfahrt erleben wollte, kann Gästebob fahren. Im Original-Wettkampf-Viererbob geht es von einem Piloten gesteuert den Eiskanal herunter, mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. Ähnlich rasant: Mit dem Rafting-Boot die gesamte Länge der vereisten Oberhofer Rennschlitten- und Bobbahn hinunter.

Läufer in der Loipe (Foto: AP)
Publikumsmagnet: Weltcup in OberhofBild: AP

Und wenn das einem doch zu viel Nervenkitzel ist oder doch mal zu wenig Schnee liegt: Mit der Wartburg bei Eisenach liegt ein historisches Monument ersten Ranges nur eine Stunde mit dem Auto von Oberhof entfernt.