Things to Come - Science Fiction in Berlin
Wie sieht die Welt von Morgen aus? Werden die Menschen andere Planeten betreten? Und werden sie dort auf fremde Lebewesen stoßen? Keine andere Kultursparte lotet diese Fragen so kühn und phantasievoll aus wie das Kino.
Lebendige Menschen?
Sind die echt? Und was heißt hier überhaupt echt? Gute Science-Fiction-Filme stellen immer grundlegende Fragen. In jüngster Zeit machen das auch wieder Fernsehserien - wie die schwedische Serie "Real Humans". Das "Museum für Film und Fernsehen" blickt in ihrer Ausstellung auf das Genre Science Fiction - und hat dabei glücklicherweise nicht nur die großen und bekannten Klassiker im Sinn.
Die sind wirklich echt ...
Zumindest sind es Schauspieler, lebender Bestandteil einer legendären Science-Fiction-Saga. "Star Trek" feiert 2016 fünfzigjähriges Jubiläum - und ist immer noch populär und beliebt. Erst vor kurzem kam der 13. Star-Trek-Kinofilm in die Lichtspielhäuser. Angefangen hatte es 1966 mit einer TV-Serie. Die Originalbesetzung ist auch in Berlin dabei - zumindest auf Fotos und Filmmaterial.
Angefangen hat es in Schwarz-Weiß
Heute ist Science Fiction bunt und digital, oft Pop und Kult. Früher war das anders. Auch der Science-Fiction-Film begann in Schwarz-Weiß und stumm. Dafür war er von Anfang an dabei, als es los ging mit dem Kino. Frühe Entwürfe für den französischen Film "Die Reise zum Mond" von Georges Méliès (1902) zeugen von dieser Tradition.
Traumbild vom Mond
Der Mond blieb lange ein Sehnsuchtsort der Menschen, und somit auch der Filmregisseure. Bis es 1969 den Amerikanern gelang den Planeten erstmals zu betreten. Bis dahin träumte man im Kino, wie es wohl sein würde auf dem Himmelsstern. In den 1950er Jahren boomte das Genre, hier ein Ausschnitt aus dem Hollywoodfilm "Destination Moon".
Traumwelten auch in der Bundesrepublik
Doch nicht nur die Amerikaner träumten. Auch in der Bundesrepublik der 1960er Jahre wurde phantasiert. Besonders originell in der legendären Fernsehserie "Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" (1966). Damals ein Straßenfeger - heute Kult.
Science Fiction à la DDR
Was der Klassenfeind kann, das können wir schon lange, dachte sich die Produktionsfirma DEFA im anderen Teil Deutschlands. Auch in der DDR entstanden phantasievolle Science-Fiction-Filme - oft mit unterschwellig sozialistischer Botschaft. Wie sich die Bilder gleichen! Die Besatzung des Raumschiffes in "Im Staub der Sterne" (1976) hätte auch in einem westlichen Cockpit Platz nehmen können.
Blick auf die Ränder
Die Berliner Ausstellung zeigt die großen Erfolge des Genres, bietet aber auch dem weniger Bekannten Raum und Platz. Ein sogenannter Doku-Fictionfilm aus Dänemark ist nicht gerade das, was man mit Science Fiction in Verbindung bringt. Doch "The Visit" von Michael Madsen stellt die Frage, was passiert, wenn Außerirdische unsere Welt betreten. Eine entscheidende Frage des Genres.
Begegnung fremder Welten
Die Ausstellung "Things to Come" im Berliner Film- und Fernsehmuseum (bis 23. April 2017) bietet vieles: einen Blick zurück auf 120 Jahre Science-Fiction-Film in Ost und West, eine Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft und dem Zusammenprall zwischen Realität und Fiktion. 300 Exponate sind zu sehen, darunter auch das Wesen von einem anderen Stern aus Wolfgang Petersens "Enemy Mine".