Weitere Bomben entdeckt
14. August 2016Wie das Innenministerium in Bangkok mitteilte, wurden Sprengsätze im Anschlagsort Hua Hin sowie auf der Urlaubsinsel Phuket gefunden. Es sei "wahrscheinlich", dass die nicht explodierten Sprengsätze zur gleichen Zeit hochgehen sollten wie alle anderen Bomben bei den Anschlägen, sagte ein Ministeriumssprecher. Nach Angaben der Polizei wurden außerdem Bomben in der Provinz Phang Nga entdeckt, die ebenfalls nicht explodierten.
Offenbar koordinierte Bombenserie
Am Donnerstag und Freitag waren binnen weniger Stunden elf Sprengsätze in Hua Hin, auf Phuket sowie im äußersten Süden Thailands explodiert, zudem gab es mehrere mutmaßliche Brandanschläge. Vier Thailänder wurden getötet und mehr als 30 weitere Menschen verletzt, unter ihnen auch vier Deutsche. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist unklar. Bislang bekannte sich niemand zu den Taten.
Bei den Ermittlungen verfolgen die Sicherheitsbehörden nach eigenen Angaben aber erfolgversprechende Spuren. "Wir wissen, wer dahinter steckt", sagte ein Polizeisprecher Piyapan Pingmuang der französischen Nachrichtenagentur AFP. Drei Personen seien festgenommen worden und würden vernommen. "Unsere Ermittlungen machen Fortschritte", sagte der Polizeisprecher. Er machte aber keine Angaben zu den Verdächtigen oder zu ihren möglichen Motiven.
"Kein Terrorismus"
Der Polizeivertreter bekräftigte indes die Darstellung der Militärjunta, dass es sich bei den Anschlägen nicht um das Werk internationaler Terroristen gehandelt habe. "Ich bestätige nochmals, dass es ein Akt lokaler Sabotage war, nicht Terrorismus", sagte der Polizeisprecher. "Wir haben in Thailand keinen Terrorismus."
Die Behörden verstärkten die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt Bangkok. Vor allem bei Touristen beliebte Orte und die Flughäfen werden stärker überwacht. Das Auswärtige Amt in Berlin empfiehlt auf seiner Internetseite Besuchern in Thailand weiterhin, öffentliche Plätze und Menschenansammlungen zu meiden und den Anordnungen der örtlichen Sicherheitskräfte und Behörden Folge zu leisten.
Für Thailands Militärregierung ist die Anschlagsserie ein Rückschlag. Nachdem sich die Armee 2014 an die Macht geputscht hatte, stellte sie sich als Garant für Stabilität und Sicherheit dar. Wenige Tage vor den Anschlägen hatte die Junta in einer Volksabstimmung eine neue Verfassung absegnen lassen, die Kritiker als Versuch einer Zementierung der Militärherrschaft werten.
wl/jj (afp,dpa)