Teure Bergung
12. Januar 2013Die Bergung des vor einem Jahr in italienischen Gewässern havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" wird länger dauern und kostspieliger als erwartet. Statt der ursprünglich angesetzten 230 Millionen Euro werden die Kosten der Bergung nun auf 400 Millionen Euro geschätzt, erklärte die italienische Zivilschutzbehörde. Außerdem werde der vor der Insel Giglio gekenterte Koloss nun wohl frühestens im September abgeschleppt und nicht schon im Frühjahr. Den von der Betreiberfirma Costa bestätigten Kostenanstieg begründete die Behörde unter anderem mit der schwierigen Sicherung giftiger Stoffe im Wrack.
Komplizierte Bergung
Das Kreuzfahrtschiff war am 13. Januar 2012 mit 4200 Menschen an Bord vor der kleinen toskanischen Insel Giglio nach einem waghalsigen Manöver auf einen Felsen aufgelaufen und gekentert. 32 Menschen starben - darunter zwölf Deutsche. Dem Kapitän droht eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung.
Etwa 400 Spezialisten arbeiten seit Monaten Tag und Nacht daran, das halb versunkene Schiff abschleppfertig zu machen. Dabei handelt es sich um eines der größten Bergungsmanöver der Seefahrtgeschichte.
Trauerzeremonie geplant
Anlässlich des Jahrestages des "Costa Concordia"-Unglücks sind zahlreiche Überlebende und Angehörige von Opfern an den Ort der Havarie auf die italienische Mittelmeerinsel Giglio zurückgekehrt. Für Sonntag ist dort eine Trauerzeremonie geplant. Neben einem Gottesdienst sollen Helfer der Unglücksnacht Medaillen bekommen. Zudem soll ein Felsstück an seinem ursprünglichen Platz im Meer versenkt werden, das nach der Kollision im Rumpf des Kreuzfahrtschiffes steckengeblieben war. Um 20.45 Uhr, dem Zeitpunkt der Kollision, sollen im Hafen die Schiffssirenen ertönen.
as/uh (dpa, afp, dapd)