Testlauf für den Videobeweis
28. März 2017Das heutige Testspiel zwischen Frankeich und Spanien steht nicht nur wegen seiner sportlichen Brisanz im Fokus, sondern auch wegen einer technischen Neuerung: Der Videobeweis wird erstmals bei einem Länderspiel eingesetzt. Auch wenn der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer heute Abend im Stade de France in St. Denis die Partie der beiden europäischen Spitzenmannschaften nur im Rahmen eines Freundschaftsspiels leiten wird, werden viele Augen auf ihn und das technische Novum gerichtet sein. Der deutsche FIFA-Referee selbst spricht sich für den Einsatz des Video-Beweises aus und warnt zugleich vor überhöhten Erwartungen: "Das System funktioniert noch nicht perfekt, es gab bei den ersten Live-Tests ein Problem in der Funkübertragung."
Zwayer bremst übertriebene Erwartungen
"Die Erfahrung zeigt aber: Der Entscheidungsprozess wird im Laufe der Zeit - bei gleicher Präzision - immer kürzer. Zum Teil klappte es in 12 bis 15 Sekunden, zum Teil dauerte es länger", sagt Zwayer, bremst jedoch auch übertriebene Erwartungen: "Keine Fehlentscheidungen - das wird es nicht geben. Es wird ja auch nicht jede Entscheidung - Einwurf, Freistoß oder Ecke - überprüft." Es gehe lediglich darum, krasse Fehlurteile zu vermeiden.
Sein Video-Assistent wird am Dienstag FIFA-Schiedsrichter Tobias Stieler sein. Stieler könnte ihm bei wesentlichen Entscheidungen, wie zum Beispiel Tor, Platzverweis oder Elfmeter, korrigierend zur Seite stehen. "Der Druck wächst stetig. Das Tempo wird immer höher, die Spieler werden stärker, es gibt wenige Pausen im Spiel. Wir müssen sehr knifflige Situationen entscheiden", sagt Zwayer. Sorgen um seine Autorität mache er sich wegen des Videobeweises nicht, denn Fehler gehörten einfach dazu: "Dann stelle ich den Fehler lieber sofort fest und korrigiere ihn."
mvm/sn (dpa)