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Terroranschlag auf Moskauer Flughafen

24. Januar 2011

Ein Attentäter hat auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo mindestens 35 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 150 verletzt. Die russischen Behörden leiteten Ermittlungen ein und fahnden nach den Hintermännern.

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Polizisten vor dem Flughafengebäude (Foto: dpa)
Vor dem dem Moskauer Flughafen Domodedowo: Alarmbereitschaft nach dem TerroranschlagBild: picture alliance/dpa

Bei einem Terroranschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo - dem inzwischen größten der russischen Hauptstadt - sind nach Angaben der Behörden am Montag (24.01.2011) mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 150 zum Teil schwer verletzt worden. Die Verletzten seien in verschiedene Krankenhäuser der Stadt gebracht worden, hieß es.

Detonation an der Gepäckausgabe

Nach Medienberichten ereignete sich die Explosion in der Nähe der Gepäckausgabe und eines Cafés in der Ankunftshalle für internationale Flüge. Russische Nachrichtenagenturen berichteten, ein Selbstmordattentäter habe sich in die Luft gesprengt.

Russische Agenturen meldeten, die Wucht der Detonation habe der Sprengkraft von fünf bis zehn Kilogramm TNT entsprochen. Nach unbestätigten Informationen des Staatsfernsehens soll es sich um zwei Sprengsätze gehandelt haben, die mit Metallstücken gefüllt waren.

Dichter Rauch und viele Trümmer in der Halle erschwerten die Bergungsarbeiten, wie Augenzeugen sagten. Rund 50 Krankenwagen rasten mit Blaulicht zu dem etwa 45 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Flughafen. Die Verletzten wurden in mehrere Kliniken gebracht. Regierungschef Wladimir Putin schaltete sich in die Ermittlungen ein. Im Staatsfernsehen kritisierte er, mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen hätten zu dem Anschlag beigetragen. Die Sicherheitskräfte suchen nach drei verdächtigen Männern.

Die Polizei wurde sowohl in Moskau als auch im ganzen Land in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die Sicherheitsvorkehrungen in der U-Bahn und an den anderen Flughäfen der Stadt wurden verstärkt, alle internationalen Flüge in Domodedowo gestoppt.

Auch Landungen von Maschinen aus Deutschland wurden zunächst nicht erlaubt. Die deutschen Gesellschaften Air Berlin und Lufthansa fliegen den Airport normalerweise an.

Flugfafengebäude (Foto: Dmitiry A. Mottl)
Angriffsziel von Terroristen: der internationale Flughafen DomodedowoBild: Dmitry A. Mottl

NATO für Zusammenarbeit gegen Terror

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen verurteilte den Anschlag und zeigte sich "schockiert". Der Terrorismus sei eine gemeinsame Bedrohung, "der wir uns vereint stellen müssen". Daher müssten die NATO und Russland ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus verstärken. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle zeigte sich bestüzt. Dieser barbarische Akt sei durch nichts zu rechtfertigen, hieß es in der vom Auswärtigen Amt in Berlin verbreiteten Erklärung. Den Angehörigen der Opfer gelte das Mitgefühl der Bundesregierung.

Der internationale Flughafen Domodedowo ist der modernste und größte Airport der russischen Hauptstadt Moskau. Im Jahr 2009 wurden hier 18,7 Millionen Passagiere abgefertigt. Nach Angaben der Eigentümer-Gruppe East Line wird Domodedowo im Osten der Zehn-Millionen-Metropole gegenwärtig von 77 Airlines angeflogen, 36 davon sind ausländische Fluggesellschaften.

Neben Domodedowo gibt es in Moskau die beiden internationalen Flughäfen Scheremetjewo und Wnukowo. In den vergangenen Jahren wechselten mehrere internationale Airlines zu dem komplett renovierten Airport Domodedowo.

Autor: Herbert Peckmann (rtr, dapd, dpa, afp)
Redaktion: Hajo Felten