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Andy Murray vor Karriereende

11. Januar 2019

In einer emotionalen Pressekonferenz verkündet Andy Murray in Melbourne seinen bevorstehenden Abschied vom Leistungssport. Der Körper des 31 Jahre alten zweimaligen Wimbledonsiegers spielt nicht mehr mit.

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2019 Australian Open -  Andy Murray weint
Bild: Getty Images/S. Barbour

Andy Murray konnte seiner Emotionen kaum Herr werden: Auf die Frage, wie es ihm gehe, brachte der 31 Jahre alte britische Tennisstar bei der Pressekonferenz vor den Australian Open in Melbourne gerade einmal die beiden Worte "nicht toll" über die Lippen, dann flossen die ersten Tränen. Murray verließ das Podium, um sich in einem Nebenraum noch einmal zu sammeln. Dann verkündete er sein bevorstehendes Karriereende. Spätestens in Wimbledon soll Schluss sein. Murrays Körper spielt nicht mehr mit. "Ich habe eine Menge Schmerzen, es ist zu viel", sagte der Brite. "Der Schmerz erlaubt mir nicht, Spaß am Training oder Wettkampf zu haben. Ich habe versucht, damit klarzukommen. Ich habe darüber geredet, aber davon geht es meiner Hüfte nicht besser."

Wunschziel: Abschied in Wimbledon

Die Australian Open, die am Montag beginnen, sind für Murray ein Testballon, ob er sich seinen Wunsch erfüllen kann, erst bei seinem Heim-Grand-Slam in Wimbledon im Sommer zurückzutreten oder ob er schon früher die Reißleine ziehen muss. "Ich bin nicht sicher, ob ich noch vier oder fünf Monate unter Schmerzen spielen kann", sagte Murray. "Ich möchte es bis Wimbledon schaffen und dann aufhören, aber ich bin nicht sicher, ob ich das machen werde."

Drei Grand-Slam-Titel und zwei Olympiasiege

Tennis Wimbledon 2013 - Andy Murray
Murray auf dem Höhepunkt: der erste Wimbledonsieg 2013Bild: picture alliance/PA Wire/J. Brady

Murray leidet seit 20 Monaten unter Hüftproblemen und ließ sich deswegen vor einem Jahr in Melbourne operieren. In der Weltrangliste wird die frühere Nummer eins aktuell nur noch auf Position 230 geführt. Bei den Australian Open hatte Murray fünfmal im Finale gestanden - 2010, 2011, 2013, 2015 und 2016 - aber nie gewinnen können. Seine größten Erfolge waren die beiden Wimbledonsiege 2013 und 2016, der Triumph bei den US Open 2012 und die beiden Olympiasiege 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro.

Für Frauen eingesetzt

Die einstige deutsche Top-Ten-Spielerin Andrea Petkovic sprach von einem großen Verlust für den Tennissport. Murray habe nicht nur sportliche Glanzlichter gesetzt, sondern sich auch für die Gleichstellung der Frauen im Tennis stark gemacht. Petkovic erinnerte daran, dass Murray gleiches Preisgeld bei Damen und Herren gefordert und mit der Französin Amelie Mauresmo auch eine Frau als Trainerin engagiert habe. "Man wird immer Männer brauchen, die sich für die Frauen einsetzen", sagte die 31-Jährige.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter