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Am Nordpol bis zu 30 Grad Celsius über normal

30. Dezember 2015

Da dürften die Eisbären noch mehr ins Schwitzen geraten. Ein gigantisches Sturmtief schaufelt Tropenluft in die Arktis. Schon jetzt liegen die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und es soll noch wärmer werden.

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Eisbär (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/st__iv

Eigentlich herrscht rund um den Nordpol in der Arktis derzeit tiefster dunkler Winter. Für gewöhnlich liegen die Temperaturen bei durchschnittlich minus 30 Grad Celsius. Aber in diesem Winter halten sich die Temperaturen nicht an die Jahreszeit. Die verbleibenden beiden Tage des Jahres 2015 könnten in der Arktis Rekordtemperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt bringen, meldet die Washington Post unter Berufung auf Vorhersagen des US-Wetterdienstes NOAA. Schon jetzt liegen sie um den Gefrierpunkt, und es könnte noch wärmer werden.

Das globale Vorhersagemodell (GFS) des Wetterdienstes zeigt ein Frontensystem bei Island, das hunderte Kilometer lang ist. Der Sturm wird von zwei riesigen Tiefdruckgebieten begleitet und transportiert ausgehend vom Nordatlantik jede Menge warmer Luft aus den Tropen bis in die Arktis.

Das Tiefdruckgebiet "Eckhard" werde den Luftdruck in den kommenden Stunden auf rund 920 Hektopascal absacken lassen, melden die Wetterdienste. Ein Extremwert, normale Sturmtiefs haben im Schnitt einen Luftdruck von 980 Hektopascal, der Durchschnitt liegt bei etwa tausend Hektopascal. Der tiefste Wert, der jemals in Deutschland gemessen wurde, lag bei 954,9 Hektopascal.

Der Sturm könnte sich auf Hurrikan-Stärke beschleunigen, warnen Wetterdienste. Seefahrer sollten die Region umfahren. Im Nordatlantik seien 15 Meter hohe Wellen zu erwarten. Auf hoher See drohen Monsterwellen, die sich doppelt so hoch aufbauen wie der mittlere Seegang.

Was genau die Ursache für die außergewöhnlichen Wetterbedingungen sind, ist noch unklar. Als Gründe für die Abweichung führten mehrere Forscher unter anderem die Erderwärmung und das Wetterphänomen El Niño an.

qu/fab/ml (dpa, Washongton Post)