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Mutmaßlicher Spitzel der USA wird hingerichtet

9. Juni 2020

Der Iraner soll der CIA und dem Mossad Informationen über das iranische Militär verschafft haben. Dabei ging es wohl auch um Berichte zu Einheiten, die von dem getöteten General Kassem Soleimani geführt wurden.

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Irans geistlicher Führer, Ajatollah Ali Chamenei, bei einem Treffen mit Angehörigen des getöteten Generals Kassem Soleimani (Foto:picture-alliance/dpa/Office of the Iranian Supreme Leader)
Irans geistlicher Führer, Ajatollah Ali Chamenei, bei einem Treffen mit Angehörigen des getöteten Generals SoleimaniBild: picture-alliance/dpa/Office of the Iranian Supreme Leader

"Mahmud Mussawi Madschid hat den israelischen und amerikanischen Geheimdiensten Sicherheitsinformationen über die iranischen Streitkräfte, insbesondere die Revolutionsgarden weitergegeben", sagte Justizsprecher Gholamhossein Esmaili in einer Pressekonferenz in Teheran, die im Fernsehen übertragen wurde. Das vom höchsten Gericht bestätigte Todesurteil werde "bald" vollzogen, kündigte er an.

In einer Mitteilung erklärte die Justiz später, dass die Verurteilung von Mussawi Madschid nicht mit der Ermordung von General Kassem Soleimani im Irak in Verbindung stehe. Mussawi Madschid sei im Oktober 2018 gefasst worden und sämtliche Gerichtsverfahren gegen ihn hätten lange vor dem Tod Soleimanis stattgefunden.

Große Geldsummen kassiert

Mahmud Mussawi Madschid wurde demnach dafür verurteilt, das iranische Militär bespitzelt und Informationen über Soleimanis Truppen weitergeleitet zu haben. Dafür habe er große Geldsummen von den Geheimdiensten der USA und Israels - CIA und Mossad - kassiert.

Justizsprecher Gholamhossein Esmaili bei seiner Pressekonferenz im iranischen Fernsehen (Foto: picture-alliance/AP Photo/H. Ataei)
Justizsprecher Gholamhossein Esmaili bei seiner Pressekonferenz im iranischen FernsehenBild: picture-alliance/AP Photo/H. Ataei

Soleimani hatte die für Auslandseinsätze zuständigen Al-Kuds-Brigaden der  iranischen Revolutionsgarden befehligt. Der einflussreiche General war am 3. Januar in der irakischen Hauptstadt Bagdad gezielt von einer US-Drohne getötet worden. Washington begründete den tödlichen Angriff damit, dass Soleimani Anschläge auf amerikanische Einrichtungen geplant habe.

Raketenangriff und Flugzeug-Abschuss

Der Konflikt zwischen den Erzfeinden USA und Iran verschärfte sich durch die Aktion dramatisch. Der Iran schlug mit einem Raketenangriff auf einen irakischen Luftwaffenstützpunkt zurück, auf dem auch US-Streitkräfte stationiert waren. Stunden später schossen iranische Streitkräfte in hoher Alarmbereitschaft irrtümlich ein ukrainisches Passagierflugzeug ab, das in Teheran gestartet war.

uh/se (afp, dpa, rtr)

Dies ist die aktualisierte Version eines früheren Artikels