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Tausende gegen Neonazis in Dortmund

4. Juni 2016

Etwa 900 Rechtsextremisten waren zu dem Aufmarsch in die Ruhrgebietsstadt gekommen. Ihnen stellten sich fast 5000 Gegendemonstranten entgegen. Nicht immer blieb es friedlich.

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Dortmund Demonstration BlockDo Polizei Rechts gegen Links
Bild: picture-alliance/dpa/R.Weihrauch

" Wir sind eine weltoffene und solidarische Stadt. Die Braunen gehören auf den Müllhaufen der Geschichte" - mit diesen Worten eröffnete Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau den friedlichen Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch in der Ruhrgebietsstadt. In Dortmund sei kein Platz für braunes Gedankengut und menschenverachtende Ideologien, sagte Sierau weiter. Die Reviermetropole stehe für Vielfalt und sei nach wie vor eine Stadt, die von Zuwanderung lebe und geprägt sei.

Angespannte Lage in Dortmund

An der Gegendemonstration nahmen rund 2500 Menschen teil. Organisiert hatte die Veranstaltung der Arbeitskreis Dortmund gegen Rechtsextremismus, in dem unter anderem die Stadt, die Kirchen und Gewerkschaften vertreten sind. Nach Angaben der Polizei verlief der Gegenprotest bis zum Mittag absolut friedlich.

Laut Polizei waren zusätzlich zu den bürgerlichen Gegendemonstranten etwa 2500 Linksautonome nach Dortmund gekommen. Ihr Protest gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen blieb nicht immer friedlich. Demnach wurden drei Beamte durch linksautonome Gegendemonstranten verletzt, einer von ihnen durch einen Flaschenwurf. Außerdem hätten mehrere hundert Personen versucht, in der Nähe des Hafens eine Straße zu blockieren. Zudem seien sie in Richtung des geplanten Versammlungsortes der Neonazis gelaufen.

Sicherheitskräfte im Großeinsatz

Um ein Aufeinandertreffen zwischen gewaltbereiten Linken und den rund 900 Rechtsextremen zu verhindern, war die Polizei mit einem Großaufgebot von fast 5000 Beamten aus ganz Deutschland im Einsatz.

Deutschland Aufmarsch Rechtsextremisten in Dortmund
Aufmarsch der Rechtsextremisten in DortmundBild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Für den Neonazi-Aufmarsch galten strenge polizeiliche Auflagen. Unter anderem durften die Teilnehmer keine aggressiv-rechtsextremen Parolen skandieren. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtet, nahm die Polizei nach eigenen Angaben Personalien von Teilnehmern der Neonazi-Demonstration auf, die verfassungsfeindliche Symbole gezeigt haben. Dabei soll es um Tätowierungen gegangen seien. Die meisten Neonazis hatten laut WDR ihre SS-Runen oder Hakenkreuze aber mit Pflastern abgedeckt.

cw/fab (epd, dpa, WDR)