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Taliban zeigen weiter Stärke durch Gewalt

10. Dezember 2015

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani drängt auf Friedensgespräche, doch die Taliban setzen weiter auf Gewalt. Bei dem Angriff auf den zweitgrößten Flughafen des Landes in Kandahar sterben mehr als 60 Menschen.

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Afghanische Sicherheitskräfte nach den Angriffen der Taliban am Flughafen Kandahar (Foto: AP)
Afghanische Sicherheitskräfte nach den Angriffen der Taliban am Flughafen KandaharBild: picture-alliance/AP Photo/A. Khan

Die radikal-islamischen Taliban haben sich in Kandahar einen 27-stündigen Kampf mit den Sicherheitskräften geliefert. Die Bilanz nach Angaben des Verteidigungsministeriums: 61 Tote, darunter alle elf Angreifer, aber auch Zivilisten, Soldaten und Polizisten. Weitere 35 Menschen seien verletzt worden, hieß es aus dem Ministerium.

Der Flughafen gilt als gut gesichert. Wie die Angreifer eindrangen, soll nun eine Untersuchungskommission klären. Ausländische Truppen waren von der Attacke nicht betroffen. Am Flughafen sind etwa 2000 internationale Soldaten stationiert, etwa aus Rumänien, Belgien und Georgien.

Weitere Kämpfe drohen in Provinz Helmand

Am Mittwoch hatten Taliban den Distrikt Khanischin in der Provinz Helmand unter ihre Kontrolle gebracht. Ein Polizeisprecher berichtete, Spezialkräfte hätten den Auftrag, den Distrikt zurückzuerobern. Helmand und Kandahar sind Hochburgen der Extremisten und heftig umkämpft.

Ebenfalls am Mittwoch hatte Präsident Aschraf Ghani bei einer Afghanistan-Konferenz in Pakistan "alle Taliban" gedrängt, mit der Regierung Friedensgespräche aufzunehmen. Ghani traf sich auch mit Vertretern der USA, Chinas und Pakistans, um zu diskutieren, wie die Extremisten an den Verhandlungstisch gebracht werden können.

Taliban-Anführer verletzt?

Die neue Gewalt könnte auf Gerüchte zurückgehen, wonach der Taliban-Anführer Mullah Achtar Mansur bei einer Schießerei zwischen rivalisierenden Talibankämpfern vor einer Woche schwer verletzt worden sein soll. Die Islamisten dementieren das. Sicherheitsberater gehen davon aus, dass die Extremisten mit neuen Anschlägen demonstrieren wollen, dass sie nicht geschwächt sind

nem/sti (dpa, afp)