Taiwan hält die Taifunwarnung weiter aufrecht
4. September 2023Mehr als hundert Menschen sind in Taiwan bei starkem Regen und Sturm durch den Taifun "Haikui" verletzt worden. Darunter vor allem Auto- und Rollerfahrer, die von umfallenden Bäumen bei Verkehrsunfällen verletzt wurden, wie die Notfallzentrale Taiwans mitteilte. Nach Behördenangaben fiel bei rund 226.000 Haushalten der Strom aus. 8000 Menschen wurden demnach vor dem Taifun in Sicherheit gebracht.
Die meisten Schäden richtete der Sturm in der Küstenregion von Taitung an. In der Gemeinde Changbin brach eine Küstenstraße unter der Wucht der Sturmfluten ein. Insgesamt war "Haikui" jedoch wesentlich schwächer als der Taifun "Saola", der am Samstag Hongkong und die südchinesische Provinz Guangdong heimsuchte.
"Haikui" traf zweimal auf Land
Für die Meteorologen überraschend war "Haikui" am frühen Montagmorgen ein zweites Mal auf Taiwan getroffen. Zunächst habe es ausgesehen, als würde der Wirbelsturm auf das Meer hinausziehen, sagte eine Sprecherin der Wetterbehörde. Doch während der Nacht habe das Auge des Taifuns die Hafenstadt Kaohsiung im Südwesten des Inselstaates "praktisch umkreist". Gegen 04.00 Uhr morgens (22.00 Uhr MESZ) sei der Taifun dann wieder an Land zurückgekehrt.
Örtlichen Medienberichten zufolge sind die Straßen von Kaohsiung überflutet und von entwurzelten Bäumen gesäumt. Die Behörden melden Überschwemmungen in dutzenden weiteren Gemeinden. Auf seinem Weg entlang der Küste hat sich "Haikui" zu einem Tropensturm abgeschwächt.
Es war der erste Taifun seit vier Jahren, der Taiwan direkt traf. Die Behörden hatten im Vorfeld vor einer "beträchtlichen Bedrohung" gewarnt. Über 7000 Menschen wurden aus den von Erdrutschen bedrohten Bergregionen in Sicherheit gebracht, hunderte Flüge wurden gestrichen und zahlreiche Geschäfte geschlossen.
Schulen und Geschäfte in 14 Städten bleiben wegen der anhaltenden sintflutartigen Regenfälle auch weiterhin geschlossen. Taiwans Innenminister Lin Yu-Chang rief die Bevölkerung auf, äußerst wachsam zu bleiben, da die Wassermassen in einigen Bergregionen zu Fluten führen könnten. Erst am Dienstag wird mit einer Aufhebung der Taifun-Warnung gerechnet.
rb/wa (AFP, dpa, Reuters)