Taifun "Vamco" verwüstet Philippinen (2020)
Abgerissene Dächer, entwurzelte Bäume, tagelanger Stromausfall und überflutete Straßen: Taifun "Vamco" hat auf den Philippinen eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Jetzt stehen Rettungs- und Aufräumaktionen an.
Wasser bis zum Hals
Sie sind Taifune gewöhnt, aber dieses Mal war es besonders schlimm. "Vamco" bricht auf den Philippinen einen Rekord - er hat dem Inselstaat die schwersten Überschwemmungen seit Jahren gebracht. Vor allem die Hauptstadt Manila mit ihren vielen Vororten ist betroffen. Im Vorort Marikina City ziehen Männer Anwohner mit einem Boot durch die überfluteten Straßen.
Manila versinkt im Schlamm
Rund 400.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, als der tropische Wirbelsturm "Vamco" am vergangenen Mittwoch und Donnerstag die philippinische Hauptinsel Luzon und die Hauptstadt Manila traf. Rund eine halbe Million Menschen war ohne Strom. Mindestens 53 Menschen sind durch den Taifun ums Leben gekommen.
Die Wolkenkratzer stehen noch
Taifune gehören zu den schwersten Naturkatastrophen im Nordwestpazifik. Die tropischen Wirbelstürme entstehen durch mächtige Tiefdruckgebiete.Taifun "Vamco" zog mit einer Geschwindigkeit von mehr als 250 Stundenkilometern über die Hauptinsel und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Davor waren auch Bäume, wie hier in Manila, nicht gefeit.
Und dann auch noch Corona
"Vamco" war der 21. Tropensturm, der die Philippinen dieses Jahr getroffen hat - der fünfte in einem Monat. Viele Menschen hatten noch mit den Folgen der vorangegangenen Stürme zu kämpfen - und der Corona-Pandemie. Der Katastrophenzustand gilt wegen des Virusausbruchs vorerst bis September 2021. Damit verbunden sind unter anderem Preiskontrollen für Reis oder Öl.
Waten und weitermachen
In der Provinz Rizal wurden ganze Dörfer völlig überschwemmt. Die Einwohner versuchen zu retten, was zu retten ist - wie diese Frau, die durch den Schlamm watet und einen Gaskocher aus ihrem Haus holt. Bürger starteten Hilferufe über Radiostationen und soziale Netzwerke. Die Zeitung "Manila Bulletin" sprach von einer "massiven Spur der Zerstörung" auf der Hauptinsel Luzon.
Flucht vor den Wassermassen
Immer wieder überschwemmen Wirbelstürme ganze Landstriche auf den Philippinen. Die Küstenwache ist in den betroffenen Gebieten unterwegs, um Bewohner zu evakuieren. Mitarbeiter des Roten Kreuz haben vor allem Sorge um rund 240.000 Menschen, die bereits durch den Taifun "Goni" Anfang November obdachlos geworden waren und in Notunterkünften entlang der Küste lebten.
Warten auf dem Wellblechdach
Hubschrauber von Militär und Küstenwache waren in den betroffenen Gebieten im Einsatz, um Menschen zu helfen, die sich mitunter nur noch auf ihr Dach retten konnten. Präsident Rodrigo Duterte versprach den Bürgern Notunterkünfte, Hilfsgüter und finanzielle Unterstützung - inmitten der Corona-Pandemie. Das Rote Kreuz bezeichnete die aktuelle Katastrophenhilfe als "die komplizierteste aller Zeiten".
Leben in Schutt und Schlamm
Ob mit oder ohne staatlicher Hilfe: Die Einwohner bahnen sich mit Motorrädern und Auto-Rikschas einen Weg durch die Trümmerlandschaft und beginnen mit den Aufräumarbeiten, sortieren ihr Hab und Gut und hoffen, dass die Taifun-Saison bald endet. "Vamco" hat sich abgeschwächt und ist weiter gezogen.