Taifun "Gaemi" wütet im Nordwest-Pazifik
Von den Philippinen über Taiwan nach China: Mit Sturmböen, heftigen Regenfällen, Flutwellen und Schlammlawinen richtet Taifun "Gaemi" schwere Schäden an.
Rettungseinsatz in Manila
Helfer bringen einen Mann und seinen Hund in Manila in Sicherheit. Auf den Philippinen starben mehr als 20 Menschen nach schweren Überschwemmungen und Schlammlawinen durch Taifun "Gaemi". Allein in Manila ertranken sechs Menschen in den meterhohen Wassermassen. Die Hauptstadt des Inselstaats ist am stärksten betroffen von den Regenmassen: Gut 600.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Ölfrachter "MT Terra Nova" gesunken
Ein Hubschrauber der philippinischen Küstenwache auf Suche nach Schiffbrüchigen. Ein Tanker, der 1,4 Millionen Liter Öl geladen hatte, sank vor Manilas Küste. 16 der 17 Crewmitglieder konnten bereits schnell gerettet werden. Starker Regen und Wellengang beeinträchtigen die Bergungsmaßnahmen. Austretendes Öl könnte in der Bucht vor Manila eine massive Umweltkatastrophe nach sich ziehen.
"Wir sind jetzt wieder bei Null"
Die Bewohner des Stadtteils Marikina-City im Nordosten von Manila räumen nach den Überschwemmungen die schlammigen Straßen frei. Tausende Menschen haben in den Fluten alles verloren. Zenaida Cuerda, Straßenverkäuferin in der Millionenstadt, hoffte diesmal von den Überschwemmungen verschont zu bleiben, aber es kam anders: "Alles kam so plötzlich. Wir sind jetzt wieder bei Null", sagt sie.
Wassermassen auf Brusthöhe
Ein Bus in Quezon, einem Bezirk im Norden der philippinischen Hauptstadt, steht verlassen in den Fluten. Die Wassermassen erreichten in Teilen der Stadt schnell Brusthöhe. Manila wurde nicht direkt durch den Taifun getroffen, sondern die saisonalen Monsunregenfälle verstärkt. In der dicht besiedelten Region bleiben Schulen und viele Büros geschlossen.
Evakuierungen in Taiwan
Stürmische Regenfälle führten auch in Taiwan zu Überschwemmungen und Schlammlawinen. Zwischenzeitlich waren mehr als 450.000 Haushalte ohne Strom. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 227 Kilometern pro Stunde traf der Taifun auf die taiwanesische Nordostküste im Bezirk Yilan. "Gaemi" ist der stärkste Wirbelsturm in der Region seit acht Jahren.
Flugbetrieb in Taiwan eingestellt
Der Flugbetrieb am Internationalen Flughafen Taoyuan in Taiwan wurde zwischenzeitlich eingestellt. Über 200 internationale Flüge wurden gestrichen und Passagiere mit Zielen in den Vereinigten Staaten, Vietnam, Japan und Australien mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Erste Flutwellen treffen China
Von Taiwan zieht der Supertaifun weiter nach China, heftige Flutwellen treffen die Küste in der südostchinesischen Provinz Fujian. Etwa 150.000 Menschen wurden aus Küstenstädten der Region in Sicherheit gebracht. Viele Flugzeuge müssen am Boden bleiben, der Verkehr auf Wasserstraßen und betroffenen Zugstrecken wurde weitgehend eingestellt.
Das Wasser geht, der Schlamm bleibt
In Manila fließen die Wassermassen derweil bereits langsam wieder ab. Dieses Schleppschiff ist im tiefen Schlamm stecken geblieben. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos besuchte betroffene Stadtteile und sagte, es seien mehr Bezirke von den Überschwemmungen betroffen als bei Taifun "Ketsana" im Jahr 2009. "Das sind die Auswirkungen des Klimawandels", mahnt Marcos.