Tahiti begeistert trotz Niederlage
17. Juni 2013Beim 1:6 gegen Afrikameister Nigeria war der Ozeanien-Champion am Montag in Belo Horizonte in seinem Auftaktmatch beim Confederations Cup natürlich wie erwartet ohne jede Siegchance, das Team überzeugte aber phasenweise mit Kampf und Einsatzwillen. Am Ende schwanden bei den Amateuren die Kräfte, und Nigeria schraubte das Ergebnis noch in die Höhe.
"Wir sind Amateure und wir haben uns gewehrt"
"Das fühlt sich an wie ein Sieg. Wir sind doch Amateure, aber wir haben heute ein großes Spiel gemacht. Gegen eine Mannschaft wie Nigeria haben wir uns gewehrt. Allein ein Tor zu schießen, ist mehr als wir erwarten konnten", sagte Marama Vahirua - der einzige Spieler im Aufgebot, der mit Fußball sein Geld verdient. Trainer Eddy Etaeta blickte gerührt auf seine Spieler. "Es ist unglaublich. Wir können stolz sein. Wir haben gekämpft", sagte er mit Tränen in den Augen.
Eine 0:7-Niederlage im Testspiel gegen Chiles U 20 hatte zunächst Schlimmes befürchten lassen, doch allein der Tahiti-Treffer von Jonathan Tehau in der 54. Minute wurde von Spielern und Betreuern wie ein WM-Siegtor bejubelt. Die rund 20.000 Zuschauer im Estadio Mineirao hatten sich schon früh festgelegt und feierten jede gelungene Aktion der Amateure.
Nur ein Pflichtsieg für Nigeria
Nigeria wirkte einen Tag nach der wegen eines Prämienstreits verspäteten Ankunft sehr behäbig und verbuchte durch die Tore von Uwa Echiejile (5./80.), Nnamdi Oduamadi (10./26./76.) und Jonathan Tehau (69./Eigentor) nicht viel mehr als einen Pflichtsieg.
Schon am Donnerstag steht für Tahiti das nächste historische Kapitel in der eigenen nationalen Fußball-Geschichte an, wenn im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro Weltmeister Spanien der Gegner ist. Nigeria muss sich gegen Uruguay sicherlich steigern, um sich gute Chancen für das Erreichen des Halbfinales zu bewahren.
Testlauf für die WM 2014
Der FIFA-Confederations-Cup alle vier Jahre ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind die aktuellen Meister der sechs Kontinentalverbände, der amtierende Weltmeister und der jeweilige Gastgeber. Mittlerweile dient der Confed-Cup auch dem Austragungsland der jeweils nächsten Fußball-Weltmeisterschaft als organisatorische Generalprobe. Die WM 2014 findet zum zweiten Mal nach 1950 in Brasilien statt.
Überschattet wurde die Eröffnung des Turniers durch Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen Fahrpreiserhöhungen und die Milliarden-Ausgaben für WM und Olympische Spiele 2016 in Rio. In Brasília hatte es schon vor der offiziellen Confed-Cup-Eröffnung heftige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Die Sicherheitskräfte hatten in der Hauptstadt Schlagstöcke und Gummigeschosse eingesetzt.
haz/rb (dpa, sid)