Türkei: Waldbrände hinterlassen Schneise der Verwüstung

Das 250-Seelen-Ort Kalemler in der Provinz Antalya wurden von den Flammen überrascht. "Es hat nur wenige Minuten gedauert, bis sich zahlreiche Häuser entzündeten. Jeder Eingriff war zwecklos. Häuser, Olivenhaine, Tiere und Traktoren haben sich in kürzester Zeit in Asche verwandelt“, berichtete der Dorfvorsteher Mustafa Cansiz später. 

Mehmet Uysals Kuhstall in Kalemler war vor dem Brand ganz gefüllt. Ein Drittel seiner Rinder habe er verloren, außerdem alle Lämmer und seinen Hund, berichtet er. Als er seine Tiere in Sicherheit bringen wollte, zog er sich heftige Brandwunden zu.

Betroffene fühlten sich während der Waldbrände oft allein gelassen. Es waren lange Zeit nur sechs Löschflugzeuge im Einsatz - viele Maschinen waren in den entscheidenden Momenten nicht einsatzbereit. Die Einheimischen mussten sich also oft selbst helfen: Hier versuchten Freiwillige, mit Zweigen das Feuer zu löschen. 

Mert aus dem Urlaubsort Bodrum versucht als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, die Flammen zu zähmen, damit sie seinen Heimatort nicht erreichen. In diesem Moment geht ihm jedoch das Wasser aus - es bleibt nur der Rückzug.

Normalerweise werden die berüchtigten Wasserwerfer vom Hersteller TOMA gegen Demonstranten eingesetzt - und während der Brände als Löschfahrzeuge. Bei Kemerköy in der Provinz Mugla wurde ein TOMA von Flammen eingeschlossen und brannte aus.

Von ihrem Haus im eigentlich idyllischen Badeort Bodrum ist nicht mehr viel übriggeblieben. Muhammet Çetkin und Merve Çetkin versuchen, den finanziellen Schaden zu schätzen. 

Zumeist sind Rotkiefern den Bränden zum Opfer gefallen. Doch auch wertvolle Nutzpflanzen sind abgebrannt. Hier sieht man Dutzende verkohlte Olivenbäume nach einem Brand in Milas.