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Politik

Schiff wegen Öllieferung an Nordkorea beschlagnahmt

29. Dezember 2017

Südkorea hält ein Schiff wegen des Vorwurfs fest, heimlich Mineralölprodukte auf ein nordkoreanisches Schiff umgeladen zu haben. US-Präsident Trump beschuldigt derweil China, die UN-Sanktionen zu unterlaufen.

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Die  "Lighthouse Winmore" vor Yeosu
Die "Lighthouse Winmore" vor YeosuBild: picture-alliance/AP/Yonhap/H. Min-woo

Ein in Hongkong registriertes Schiff ist in Südkorea vorübergehend beschlagnahmt worden, weil es trotz internationaler Sanktionen Mineralölprodukte an Nordkorea geliefert haben soll. Die "Lighthouse Winmore" sei inspiziert worden, als sie am 24. November den Hafen von Yeosu in Südkorea angefahren habe, berichteten südkoreanische Sender. Der Frachter sollte demnach eigentlich über Südkorea nach Taiwan fahren. Ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul bestätigte die Berichte.  

Das von der taiwanesischen Firma Billions Bunker Group gecharterte Schiff sei im Oktober im südkoreanischen Hafen Yeosu mit japanischem raffinierten Öl beladen worden und habe mit 600 Tonnen Ölprodukten an Bord nach Taiwan fahren sollen. Stattdessen sei ein Teil des Öls jedoch in internationalen Gewässern auf das nordkoreanische Schiff "Sam Jong 2" umgeladen worden, sagte der Ministeriumsvertreter. 

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (M.) hat mit seinen Atom- und Raketentests UN-Sanktionen provoziert
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (M.) hat mit seinen Atom- und Raketentests UN-Sanktionen provoziertBild: picture alliance/dpa/AP Photo/Korean Central News Agency

Bei ihrer Rückkehr nach Yeosu habe der südkoreanische Zoll die "Lighthouse Winmore" dann durchsucht. Eine UN-Resolution verbietet den Handel mit Nordkorea von Schiff zu Schiff.

"Das ist ein typischer Fall, wie Nordkorea geschickt die Sanktionen des UN-Sicherheitsrates umgeht, indem es seine illegalen Netzwerke nutzt", sagte der Vertreter des Außenministeriums. Derartige Aktionen würden künftig dem UN-Sicherheitsrat gemeldet. Südkorea habe Geheimdienstinformationen über das illegale Geschäft bereits mit den USA geteilt. 

US-Präsident Donald Trump hatte China am Donnerstag vorgeworfen, die Lieferung von Öl nach Nordkorea zu erlauben. Er sei sehr enttäuscht, dass China dies zulasse. Peking wies dies zurück. In chinesischen Schiffen sei kein Öl für das Nachbarland transportiert worden, erklärte das Außenministerium. Die Volksrepublik werde nicht zulassen, dass chinesische Firmen UN-Resolutionen verletzten. Wenn es Verstöße gebe, werde China diese im Einklang mit dem Gesetz ahnden.

Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap soll die "Lighthouse Winmore" etwa sechs Monate lang in Südkorea bleiben, bevor sie das Land wieder verlassen kann.  Die "Sam Jong 2" gehört zu den vier nordkoreanischen Schiffen, denen am Donnerstag im Rahmen der UN-Sanktionen international die Einfahrt in Häfen verboten wurde - weil es Güter transportieren oder transportiert haben soll, die unter die Sanktionen fallen, wie Diplomaten der Nachrichtenagentur AFP sagten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte die entsprechende Verbotsresolution im September verabschiedet. Das wichtigste UN-Gremium reagierte damit auf den sechsten - und bisher stärksten - Atomtest Nordkoreas. Der UN-Sicherheitsrat verschärfte zuletzt am 22. Dezember erneut die Sanktionen gegen das Land. Nordkorea hat mit Raketen- und Atomtests wiederholt gegen UN-Resolutionen verstoßen. 

stu/sti (afp, dpa, rtr)