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Auf die saudische Karte gesetzt

8. Juli 2013

Der neue syrische Oppositionsführer Dscharba setzt auf eine Entscheidung im Bürgerkrieg durch Waffen seiner saudischen Hinterleute. Erst aus einer Position der Stärke heraus könne man an Friedensgesprächen teilnehmen.

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Kämpfer der Freien Syrischen Armee und der Al-Nusra-Milizen mit Waffen in Homs (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Eine Ausrüstung mit hoch entwickelten und effektiveren Waffensystemen soll die Wende bringen im Kampf zum Sturz von Präsident Baschar al-Assad. Der neue Vorsitzende der oppositionellen Dachorganisation "Syrische Nationale Koalition" (SNC), Ahmed Assi al-Dscharba, setzt dabei voll und ganz auf Saudi-Arabien als Lieferanten. Der bewegliche Einsatz von Waffen, die man von der Schulter abfeuern könne, solle die militärische Überlegenheit der Assad-Truppen wettmachen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den frisch gewählten Oppositionsführer. Die gegenwärtige Position der Rebellen bezeichnete Dscharba als "schwach".

Der neue Oppositionsführer: Ahmed Assi al-Dscharba (Foto: dpa)
Der neue Oppositionsführer: Ahmed Assi al-DscharbaBild: cc by sa SyrianNationalCouncil / picture alliance / dpa

Vorerst nicht zu Gesprächen nach Genf

Die neuen Waffen der Verbündeten würden bald in Syrien eintreffen, meinte er nach einem Treffen mit Kommandeuren in der Provinz Idlib im Norden.

Die Opposition werde auch nicht an den amerikanisch-russisch initiierten Friedensverhandlungen teilnehmen, wenn sie keine dominierende Rolle im Bürgerkrieg spiele, erläuterte Dscharba. Anders als zur Zeit müsse man "stark sein", um in Genf mitreden zu können.

In dem Reuters-Interview bot der SNC-Vorsitzende Assad eine Feuerpause für die Zeit des Fastenmonats Ramadan an, vor allem um die heftige Schlacht um Homs zu beenden. Dort setzen die Regierungstruppen ihre vor einer Woche begonnene Offensive mit Luftangriffen und Bombardierungen fort, offensichtlich wieder mit Unterstützung der libanesischen Hisbollah.

Nach monatelangen Grabenkämpfen hatte sich die syrische Oppositionsbewegung auf eine neue Führungsriege geeinigt und den von Saudi-Arabien unterstützten Stammesführer Dscharba zum Chef gewählt. Dieser setzte sich gegen den von Katar geförderten Kandidaten des Lagers der Muslimbrüder - Mustafa al-Sabbagh - durch.

Regierungspartei entlässt Spitzenpolitiker

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde die gesamte Führung der regierenden Baath-Partei mit Ausnahme von Machthaber Baschar al-Assad entlassen. Die Mitglieder der Parteiführung seien neu bestimmt worden, hieß es auf der Baath-Website. Unter den abgesetzten Politikern war demnach auch Vizepräsident Faruk al-Schareh, der Kritik an der Politik Assads geäußert hatte.

Al-Schareh hatte Mitte Dezember öffentlich geäußert, dass er Verhandlungen mit den syrischen Rebellen für sinnvoll halte und sich damit gegen den Präsidenten gestellt. Er wurde von der Arabischen Liga und den Vereinten Nationen als möglicher Nachfolger Assads im Falle einer Verhandlungslösung gehandelt.

SC/re (rtre, afpe)