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Politik

Assad droht kurdischen Kämpfern mit Angriff

31. Mai 2018

Im Kampf um die Rückeroberung syrischen Staatsgebietes hat Präsident Assad die "Syrischen Demokratischen Kräfte" zu Verhandlungen aufgefordert. Andernfalls lasse er Waffen sprechen. Auch den USA drohte er mit Gewalt.

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Bashar al-Assad | Syrischer Präsdident
Bild: Reuters/Sana

In einem Interview mit dem Fernsehsender "Russia Today" (RT) sagte Syriens Präsident Baschar al-Assad, die "erste Option" seien Verhandlungen mit den kurdischen Kämpfern der "Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF). Diese kontrollieren Regionen im Norden und Nordosten von Syrien. Sie sind ein Militärbündnis mehrerer kurdischer Gruppen und werden von den USA mit Waffen, Luftangriffen und Spezialkräften unterstützt.

Seine Regierung habe begonnen, "Türen für Verhandlungen zu öffnen", sagte Assad in dem an diesem Donnerstag ausgestrahlten Interview. Sollten die Gespräche jedoch scheitern, werde man die Regionen "mit Gewalt befreien". Man habe keine anderen Optionen, egal, ob mit den Amerikanern oder ohne sie.

Drohung in Richtung Washington

"Die Amerikaner sollten unser Land freiwillig verlassen, denn so oder so werden sie es verlassen", sagte Assad und sprach damit eine unverhohlene Drohung an die USA aus. "Sie müssen ihre Lektion lernen: Im Irak sind sie ohne rechtliche Grundlage einmarschiert - und man sieht ja, was dort passiert ist", fuhr Assad fort. Für Syrien gelte dasselbe. "Wir wollen keine Ausländer mehr in dieser Region", so Assad.

Auf die verbalen Attacken von US-Präsident Donald Trump nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz Assads gegen die eigene Bevölkerung, Assad sei "ein Tier", antwortete Assad: "Was jemand anderen vorwirft, ist er selber", lautete seine Replik bei "Russia Today".

In dem RT-Interview bestätigte Assad die Gefahr eines direkten Konflikts zwischen seinem Verbündeten Russland und den USA in Syrien. "Es wäre beinahe zu einem direkten Konflikt zwischen den russischen und den US-Streitkräften gekommen", sagte er.

Assad holt sich sein Land zurück

Laut einem Bericht des Londoner Instituts Jane's IHS von Mitte Mai konnte die Regierung Assad seit der russischen Intervention in den Syrienkonflikt im September 2015 die Kontrolle über fast die Hälfte des Landes zurückgewinnen. Zuletzt hatten Regierungstruppen die Region um die Hauptstadt Damaskus in einer monatelangen Offensive von den Rebellen zurückerobert. Dank der Unterstützung Moskaus und des Irans gilt Assad in dem seit 2011 andauernden Konflikt wieder als unangreifbar.

Gleichwohl verbleiben große Gebiete entlang der Grenzen zum Irak, zur Türkei und zu Jordanien weiterhin außerhalb seiner Kontrolle. Dazu gehören auch die SDF-kontrollierten Landesteile im Norden und Nordosten sowie Territorien im Nord- und Südwesten, die sich in Rebellenhand befinden.

In den vergangenen Jahren sind im syrischen Bürgerkrieg mehr als 350.000 Menschen getötet worden, Millionen Syrer befinden sich im eigenen Land oder außerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht.

mak/stu (afp, ape, rtre)