Syriens Opposition macht bei Feuerpause mit
24. Februar 2016Nach dem prinzipiellen Ja der syrischen Regierung unter Machthaber Baschar al-Assad ist jetzt auch die von Saudi-Arabien unterstützte Opposition bereit, sich an eine Feuerpause zu halten. Wie der Sender Al-Arabija berichtete, billigte das Hohe Verhandlungskomitee die von den USA und Russland angepeilte zweiwöchige Waffenruhe. Einzelheiten nannte der Sender nicht.
Die einflussreiche Kurdenmiliz YPG will die Vereinbarung ebenfalls akzeptieren. Allerdings behalte man sich das Recht vor, auf Angriffe zu reagieren, machte ein YPG-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters deutlich.
Der russisch-amerikanische Plan sieht vor, die Waffen ab Samstag null Uhr schweigen zu lassen. Ausgenommen sind Angriffe auf Terrorgruppen wie die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS).
Obama zu Chance für Feuerpause zurückhaltend
US-Präsident Barack Obama, der zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin das Konzept vereinbart hat, dämpfte gleichwohl die Erwartungen. "Die Situation vor Ort ist sehr schwierig", sagte Obama nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah im Weißen Haus in Washington.
"Wenn wir in den nächsten Wochen ein Nachlassen der Gewalt erkennen können, die dieses Land zerrüttet hat, dann würde uns das eine Basis geben, auf der wir einen länger anhaltenden Waffenstillstand aufbauen könnten", erklärte er weiter. Zudem würde ein Ende der Kämpfe den USA, ihren Partnern und Russland ermöglichen, stärker gegen die IS-Dschihadisten vorzugehen.
In Moskau wies ein Regierungssprecher darauf hin, mehrere lokal begrenzte Waffenruhen seien in Syrien bereits ausgehandelt. So hätten Rebellen und Vertreter der Assad-Regierung in einigen Regionen der Provinzen Homs und Latakia entsprechende Abkommen unterzeichnet.
UN versorgen Zivilisten aus der Luft
Die notleidende syrische Bevölkerung wird erstmals von den Vereinten Nationen aus der Luft mit Hilfe versorgt. Ein Flugzeug des Welternährungspgrogramms (WFP) warf über der von IS-Terroristen belagerten Stadt Deir Essor 21 Tonnen Hilfsgüter ab. Dort harren noch 200.000 Menschen aus.
se/ww (rtr, dpa, ap, afp)