Super-Taifun "Yagi" wütet in China
6. September 2024Im Süden Chinas ist einer der stärksten Wirbelstürme seit Jahren auf Land getroffen. Der Super-Taifun "Yagi" erreichte mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 230 Kilometern pro Stunde die Insel Hainan und die benachbarte Festlandprovinz Guangdong. Er könnte der folgenschwerste tropische Sturm in der Region seit 2014 werden.
Die Behörden der Volksrepublik hatten schon vor der Ankunft des Taifuns hunderttausende Menschen aufgerufen, sich vor "Yagi" in Sicherheit zu bringen. Die chinesische Zentralregierung entsandte Task Forces in das betroffene Gebiet.
Flutwarnung im Urlaubsgebiet
Die Insel Hainan ist mit ihren Sandstränden auch ein beliebtes Reiseziel. Touristenattraktionen wurden vorsorglich geschlossen und der Verkehr eingeschränkt. Für Hainan und Guangdong gilt eine Flutwarnung.
In der Nacht zum Freitag war "Yagi" bereits in größerer Entfernung an Hongkong vorbeigezogen und hatte in der chinesischen Finanzmetropole für heftige Regenfälle gesorgt. Schulen und die Hongkonger Börse blieben am Freitag geschlossen. Nach Angaben der Behörden wurden mehrere Menschen verletzt, insgesamt waren die Schäden in Hongkong jedoch geringer als ursprünglich befürchtet.
Große Sorge in Vietnam
In Vietnam, wo der Taifun am Samstag erwartet wird, wurden 220.000 Menschen in den nördlichen Provinzen Hai Phong und Thai Binh zur Evakuierung aufgerufen. Zahlreiche Soldaten und Helfer wurden abgestellt, um schnell auf den Wirbelsturm und seine Folgen reagieren zu können. Der Betrieb am Flughafen der Hauptstadt Hanoi und weiteren Airports soll am Samstag ruhen.
Betroffen sein könnte auch die weltberühmte Halong-Bucht, die zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Die Betreiber von Bootstouren für Touristen setzten diese für das Wochenende vorsorglich aus. Die Deutsche Botschaft in Hanoi warnte vor "lebensbedrohlichen Sturmfluten", Überschwemmungen und Erdrutschen. Urlauber im Land sollten extrem vorsichtig sein.
"Yagi" war in den vergangenen Tagen bereits über die Philippinen hinweggezogen. Durch Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche kamen dabei mindestens 13 Menschen ums Leben.
wa/kle (afp, dpa, rtr)