Sudan: Protest vor dem Armeehauptquartier
6. April 2019Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, zum Armeehauptquartier in der Hauptstadt Khartum zu marschieren, das sich in der Nähe der Residenz von Präsident Omar al-Bashir befindet. Ein Großaufgebot von Sicherheitskräfte war im Einsatz und ging mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor, die sich aus verschiedenen Richtungen dem Areal näherten. Dem Großteil der Menschenmasse gelang es dennoch die Tore des Geländes zu erreichen. Dabei war immer wieder der Slogan "Eine Armee, ein Volk" zu hören.
Bei den Protesten am Samstag kam laut Agenturberichten mindestens ein Mensch ums Leben. Es habe sich um einen Sanitäter gehandelt, hieß es.
Seit Dezember finden immer wieder regierungskritische Demonstrationen in dem ostafrikanischen Land statt. Die Protestierenden beschuldigen Baschirs Regierung, die Wirtschaft schlecht zu verwalten, was zu steigenden Lebensmittelpreisen und regelmäßiger Verknappung von Treibstoff und Fremdwährung geführt hat.
Im Februar verhängte Baschir einen landesweiten Ausnahmezustand, um die Proteste zu unterdrücken. Seitdem beschränken sich die Demos weitgehend auf die Hauptstadt. Die Organisatoren hatten den 6. April bewusst gewählt für die Kundgebungen, weil dies der Jahrestag der Massendemonstrationen von 1985 ist. Diese hatten dazu geführt, dass das Militär den damaligen Präsidenten Jaafar Nimeiri stürzte.
uh/rb (afp, rtr)