Suche nach dem Tatmotiv
8. April 2017"Heute ist ein Tag der Trauer", sagte Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven, nachdem er Blumen zum Gedenken an die vier Getöteten niedergelegt hatte. Am Montagmittag soll es in Stockholm eine Gedenkfeier und eine landesweite Schweigeminute geben, kündigte Löfven an. Zugleich stellte er fest: Schweden sei eine offene, demokratische Gesellschaft, und das wolle man auch bleiben.
Zuvor hatte das Kronprinzenpaar einen Platz in der Nähe der zentralen Einkaufsstraße besucht, in der ein Lastwagen am Freitag in eine Menschenmenge gefahren war und vier Menschen getötet hatte. Die Attacke ähnelt einer Reihe von Anschlägen, bei denen Anhänger der sunnitischen Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in den vergangenen Monaten mit Fahrzeugen in Menschenmengen gerast waren.
Suche nach möglichen Komplizen
Ein 39-jähriger Usbeke, den die schwedische Polizei nach der Tat festgenommen hatte, steht unter Terrorverdacht. Ob der Mann bei dem Anschlag Komplizen gehabt habe, sei weiter unklar, wie Polizeipräsident Dan Eliasson vor Journalisten mitteilte. Gegenwärtig werde dies nicht ausgeschlossen. Auch über das Tatmotiv kann die Polizei nur Vermutungen anstellen. "Wir kennen seine Absichten nicht", so Eliasson. Zurzeit werden das Handy des Usbeken und seine Profile in den sozialen Medien untersucht
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Verdächtiger war der Polizei bekannt
Dem schwedischen Inlandsgeheimdienst Säpo war der Usbeke seit dem Vorjahr namentlich bekannt, wie Behördenchef Anders Thornberg mitteilte. Zwar könne man keine Verbindungen zu extremistischen Milieus bestätigen, so Thornberg mit Blick auf die damaligen Untersuchungen. Doch es gebe jetzt genügend Verdachtsmomente, um den Mann festzuhalten.
In dem LKW, mit dem der Täter den Anschlag verübt hatte, stellten Ermittler einen verdächtigen Gegenstand sicher. Ob es sich dabei um eine Bombe handelt, ließ die Polizei offen. Wie schwedische Medien berichten, war der Usbeke in einem Geschäft in Märsta nördlich von Stockholm festgenommen worden.
uh/jj (dpa, afp, rtr)