Sturmtief "Fabienne" zieht über Deutschland
24. September 2018Der Herbst ist kalendarisch gerade wenige Stunden alt, da zeigt er sich schon von seiner stürmischen Seite. Besonders betroffen waren Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Zeitweise waren in Bayern Zehntausende Haushalte ohne Strom.
Auf einem Campingplatz bei Ebrach im bayerischen Landkreis Bamberg stürzte ein Baum um und erschlug eine Frau, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Die 78-Jährige habe schwerste Verletzungen erlitten und sei noch an der Unglücksstelle verstorben.
Wiesn bleibt verschont
Anders als zunächst befürchtet, musste das Münchner Oktoberfest nicht geräumt werden. Über Twitter teilte die Festleitung mit, dass die Unwetterwarnung für die Wiesn wieder aufgehoben sei. Am frühen Abend waren die Besucher noch vor dem heranziehenden Sturmtief gewarnt worden.
Die Reisepläne Tausender Menschen wurden am Sonntag durcheinandergewirbelt. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, schränkten Unwetterschäden den Schienenverkehr in der Mitte, im Südwesten und im Süden Deutschlands stundenlang ein. Unter anderem seien durch den Sturm Oberleitungen beschädigt worden. Regionale Schwerpunkte für Sturmschäden seien Frankfurt, Darmstadt, Würzburg und Nürnberg. Teams der Deutschen Bahn seien im Einsatz, um betroffene Strecken so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen.
Auch der Flughafen Frankfurt - Deutschlands größter Airport - meldete Probleme. Aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und vereinzelten Flugausfällen. Etwa zwei Dutzend Flüge waren vor allem zwischen 16 und 18 Uhr MESZ annulliert worden, wie die Fraport-Website zeigte. Fluggäste wurden noch am Abend gebeten, ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen. In Stuttgart sagte ein Sprecher des Lagezentrums, es gebe zahlreiche umgekippte Bäume in Baden-Württemberg. Viele Straßen seien gesperrt worden.
Mehrere Landstraßen in Thüringen waren wegen kleinerer Erdrutsche unpassierbar. Im bayerischen Landkreis Aschaffenburg deckte orkanartiger Wind zahlreiche Dächer ab. Besonders heftig sei es in Großostheim gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Auch in Würzburg landeten umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste auf Straßen und Autodächern.
qu/se (dpa, afp)