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Streik: 1000 Flugausfälle bei der Lufthansa

9. September 2015

Die Lufthansa-Piloten haben ihren zweiten Streiktag begonnen. Betroffen sind diesmal Kurz- und Mittelstrecken. Vor Gericht ist die Airline mit ihrem Versuch zunächst gescheitert, den Ausstand noch verbieten zu lassen.

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Verlassener Lufthansa-Schalter (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Seit Mitternacht konzentrieren die Piloten der Lufthansa ihren Streik auf Kurz- und Mittelstrecken. Zuvor hatten sie ihre Arbeitsniederlegung noch auf die weniger zahlreichen Fernflüge beschränkt. Zehntausende Passagiere müssen während des bis Donnerstag um 0:00 Uhr dauernden Streiks mit einem Sonderflugplan vorliebnehmen.

Rund 140.000 Passagiere betroffen

Von 1520 Flügen fallen nach Angaben des Unternehmens rund 1000 aus. Betroffen seien etwa 140.000 von 180.000 gebuchten Passagieren. Für innerdeutsche Strecken wurden die Fluggäste auf die Bahn verwiesen, zudem sollten auch Jets anderer Gesellschaften aus dem Lufthansa-Konzern eingesetzt werden.

Eine Unternehmenssprecherin forderte alle Lufthansa-Passagiere auf, sich auf der Website des Unternehmens zu informieren, ob ihr Flug wie geplant stattfinde. Mit Chaos rechne Lufthanse trotz der Streiks nicht, sagte die Sprecherin in Frankfurt am Main der Nachrichtenagentur AFP.

Lufthansa scheitert vor Gericht

Die Fluggesellschaft war zuvor vor den Arbeitsgerichten Frankfurt und Köln mit dem Versuch gescheitert, den Streik per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. Nach Auffassung der Richter ist der Ausstand verhältnismäßig und verfolgt auch keine streikfremden Ziele. Zwar geht Lufthansa vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung. Doch diese Verhandlung wird nach Gerichtsangaben erst am Mittwochvormittag um 10.30 Uhr stattfinden. Der Ausstand am selben Tag dürfte somit zunächst nicht zu stoppen sein.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) forderte die Lufthansa auf, sich nicht hinter juristischen Positionen zu verstecken. "Der Konzernvorstand muss endlich erkennen, dass ein Dienstleistungsunternehmen nicht gegen das eigene Personal geführt werden kann", sagte VC-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft sei bereit, zukunftsfähige Strukturen mitzugestalten.

Streit um geplante Billigschiene

Streikgrund ist die Übergangsversorgung von rund 5400 Piloten. Daneben geht es auch um die geplante Billigschiene Eurowings. Die Piloten werfen dem Unternehmen Tarifflucht vor, weil mit der neuen Unternehmensstruktur Arbeitsplätze zu günstigeren Konditionen ins Ausland verlagert werden sollen. Lufthansa begründet die Pläne mit dem hohen Kosten- und Konkurrenzdruck durch Billigflieger wie Ryanair und Easyjet.

cr/fab (dpa, afp)