Strafantrag gegen Armstrong

Das US-Justizministerium hat einen Strafantrag gegen den gefallenen Radsport-Star Lance Armstrong gestellt. Die Regierung will erreichen, dass der Dopingsünder die von der Postbehörde US Postal bezahlten Sponsor-Millionen an den Namensgeber seines früheren Rennstalls zurückzahlen muss. Nach Angaben der Regierung hat US Postal 40 Millionen Dollar an den Rennstall gezahlt, davon gingen 17 Millionen (rund 13 Millionen Euro) an Armstrong.

In dem Antrag, der sich auch gegen den früheren Teamchef Johan Bruyneel richtet, heißt es, Armstrong habe sich "unrechtmäßig bereichert. Die Fahrer haben die Sponsoren-Vereinbarungen durch systematisches Doping verletzt."

Unverständnis bei Armstrong-Anwalt

Armstrongs Anwalt hat kein Verständnis für den Schritt. "Der Strafantrag ist opportunistisch und verlogen", sagte Elliott Peters. "US Postal hat vom Sponsoring gewaltig profitiert", so Peters. Das Unternehmen sei niemals das Opfer eines Betrugs gewesen.

Für Armstrong, der die Einnahme von Dopingmitteln bei all seinen sieben Tour-de-France-Siegen gestanden hat, könnte es teuer werden. Das Gericht hat die Möglichkeit, die Summe zu verdreifachen. Armstrong droht eine Strafzahlung in Höhe von 90 Millionen Dollar.

Das Us-amerikanische Justizministerium hatte sich erst vor zwei Monaten einer Klage von Armstrongs ehemaligem Teamkollegen Floyd Landis angeschlossen. Dieser hatte Armstrong des Betrugs an Steuerzahlern und der Regierung bezichtigt.

ck/sn (ap, reuters, sid)