Stotterstart des FC Bayern
16. August 2019Wer in die Gesichter des Münchener Führungsduos schaute, erkannte neben Unzufriedenheit, auch einige Fragezeichen. Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge beobachteten das Treiben ihrer Bayern beim Auftaktspiel gegen Hertha BSC mit grimmigem Gesichtsausdruck, der nur zweimal einem freudigen Lächeln gewichen sein dürfte.
Zweimal nämlich hatte Torgarant Robert Lewandowski den Ball im Tor unterbringen können. Mal wieder. Bereits zum fünften Mal in Folge hatte der Angreifer in einem Eröffnungsspiel ein Tor erzielt. Ein weiterer Rekord in der Vita des Polen.
Doch auch das Doppelpack hatte dem Rekordmeister an diesem Freitagabend nicht zum Sieg gereicht, sondern dem FC Bayern lediglich einen krassen Fehlstart erspart. "Wir haben heute nicht schlecht gespielt, mit Tempo und vielen Chancen. Obwohl wir gut gespielt haben, haben wir nur einen Punkt", zog Lewandowski ein kritisches Fazit.
Salihamidzic: "Wir hatten auch Pech"
Das 2:2 (1:2) gegen eine in der ausverkauften Allianz Arena couragiert auftretende Berliner Hertha offenbarte jedoch, dass die von Borussia Dortmund angeführten Bayern-Jäger den Serienmeister nach sieben Titeln am Stück in dieser Spielzeit angreifen können. "Wir hätten die Tore machen müssen, hatten gute Chancen und 11:0 Ecken. Wir hatten auch Pech", sagte Münchenes Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Bereits bei der Niederlage gegen den BVB im Supercup am vergangenen Wochenende zeigte sich, dass dem Rekordmeister noch die eine oder andere Verstärkung guttun würde. Zwar wurden Franck Ribery und Arjen Roben mit Serge Gnabry und Kingsley Coman adäquat ersetzt, doch an der Breite des Kaders muss Salihamidzic noch ein bisschen arbeiten. Mit Ivan Perisic wurde bereits ein Backup für die linke Außenbahn verpflichtet, mit Mario Mandzukic wird zudem an der Verpflichtung eines Stürmers, der Lewandowski ersetzen könnte, gearbeitet.
Coutinho kommt nach München
Auch wenn der Abend nicht perfekt verlaufen war, gab es nach dem Spiel dann doch noch eine gute Nachricht für die Bayern-Fans. "Wir haben sehr gute Gespräche geführt", sagte Salihamidzic zur Personalie Philippe Coutinho: "Es fehlen zwar noch einige Details, wie der Medizincheck und die Unterschrift. Aber wir sind glücklich, dass wir den Spieler für den FC Bayern gewinnen konnten."
Vorbehaltlich des Medizinchecks wird der 27 Jahre alte Offensivspieler vom FC Barcelona für ein Jahr ausgeliehen. Im Anschluss besitzen die Münchener eine Kaufoption. Zur Höhe äußerte sich der Sportdirektor nicht.
Eines jedenfalls steht nach den ersten beiden Spielen der Saison fest. Der Titelkampf wird auch in diesem Jahr spannend werden. Dessen war sich auch Bundestrainer Joachim Löw am Mikrofon von DAZN sicher: "Dortmund ist ein ernstzunehmender Konkurrent für die Bayern", sagte er.