Stiefkind wieder hoffähig
1. April 2002Besonders entwicklungsstark sind die Branchen Pharma- und Biotechnologie, Nachrichtentechnik, Elektronik und Automobilbau. Vor allem große Unternehmen mit über 500 Beschäftigten haben kräftig investiert - und das, obwohl die wirtschaftliche Lage schwierig ist.
Das geht aus dem aktuellen Bericht zur "Technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2001" hervor. Der Bericht wurde von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am Mittwoch (27.03.) in Berlin vorgestellt.
Deutschland international im Mittelfeld
Im internationalen Vergleich geben Schweden und Finnland den größten Anteil des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aus. Auch Japan, die Schweiz und die USA liegen in der Spitzengruppe vor Deutschland. Die Bundesrepublik war Anfang der 90er Jahre noch mit an der Spitze zu finden, ist aber dann zurückgefallen.
Forschung schafft Arbeitsplätze
Auf dem Arbeitsmarkt macht es sich bemerkbar, dass Firmen wieder in die Entwicklung von Spitzentechnologien investieren. Seit 1997 sind in den forschungsintensiven Wirtschaftszweigen etwa 90.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Treibende Kraft dahinter sei die Nachfrage im Ausland nach deutschen Spitzenprodukten etwa aus der
Pharmaindustrie, so Forschungsministerin Edelgard Bulmahn. Noch mehr neue Arbeitsplätze sind im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen entstanden.
Ostdeutschland abgeschlagen
Am Anstieg der Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind die ostdeutschen Bundesländer allerdings nur zu einem kleinen Teil beteiligt - trotz einiger Fortschritte. Insgesamt gesehen sei die Industrieforschung in den neuen Ländern aber noch zu gering.
Ingenieure gesucht!
Deshalb sieht Ministerin Bulmahn in Ostdeutschland einen
besonderen Bedarf für staatliche Förderprogramme. Auch der Fachkräftemangel in einigen Branchen sei ein Wachstumshindernis. Im Bereich Maschinenbau, eigentlich eine der erfolgreichsten und innovativsten Branchen in Deutschland, fehlen nach wie vor Ingenieure.