1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: OIC - Organisation der Islamischen Konferenz

Florian Blaschke19. Juni 2006

Die 1969 gegründete OIC ist der Zusammenschluss von 57 Staaten, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder einer großen Minderheit ist. Sie ist die größte islamische Organisation der Welt.

https://p.dw.com/p/8dGK
Das Logo der OIC

Ihre Hauptaufgabe sieht die OIC, die derzeit unter der Leitung von Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu steht, in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedsstaaten auf wirtschaftlicher, sozialer, wissenschaftlicher, kultureller und politischer Ebene. Des Weiteren kämpft die OIC für die Würde, die Unabhängigkeit und die nationalen Rechte der Muslime auf der ganzen Welt. Gegründet wurde die OIC von 30 Staaten, denen im Laufe der Jahre weitere 27 folgten. 1992 trat der teilautonome tansanische Landesteil Sansibar heimlich der OIC bei, musste sie jedoch auf Druck seiner Zentralregierung wieder verlassen.

General-Sekretär Ekmeleddin Ihsanoglu OIC Organization of the Islamic Conference
Ekmeleddin Ihsanoglu (r.), Generalsekretär der OIC, hier mit Pakistans Außenminister Khurshid Mahmood KasuriBild: picture-alliance/ dpa

Die Hauptorgane der OIC sind die Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs aller Mitgliedsstaaten, die sich in unregelmäßigen Abständen trifft. Die meisten Entscheidungen trifft aufgrund der internationalen Ausrichtung jedoch die Außenministerkonferenz der OIC, die jährlich zusammenkommt. Als ausführendes Organ hat die OIC einen Generalsekretär bestellt, der mit einem ständigen Sekretariat von 140 Mitarbeitern arbeitet. Bei der Zusammenarbeit innerhalb der OIC gilt nach ihrer Satzung absolute Gleichheit aller Mitgliedsstaaten.

Schutz der heiligen Stätten

Eines der wichtigsten Anliegen der OIC ist der Schutz der heiligen islamischen Stätten wie Mekka, Medina oder Jerusalem. Seit ihrer Gründung setzt sich die Organisation ebenfalls für die Räumung arabischer Gebiete durch Israel und für die Anerkennung der palästinensischen Rechte und die Führung der Palästinenser durch die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO ein. Auf ihrer Außenministertagung 2002 in Malaysia unterstützte sie die Forderung nach einem unabhängigen Palästinenser-Staat und sprach sich für Alt-Jerusalem als dessen Hauptstadt aus.

Weiterhin ist die OIC an der Finanzierung einiger islamischer Universitäten, wie beispielsweise in Niger, Uganda oder Malaysia beteiligt und fordert eine internationale anerkannte Abgrenzung des Terrorismus vom Widerstand gegen "Besatzungs- und Kolonialmächte". Der internationale Einfluss der OIC blieb bisher trotz aller Bemühungen gering. Und auch die interne Zusammenarbeit wurde immer wieder durch Kriege zwischen einzelnen Mitgliedsstaaten (Irak-Iran 1980-1988, Irak-Kuwait 1991) oder zwischenstaatliche Konflikte gestört.