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Stichwort: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

13. Oktober 2002
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Der seit 1950 vergebene Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist eine der bedeutendsten kulturellen
Auszeichnungen in Deutschland. Mit dem Preis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels werden Persönlichkeiten aus dem In- oder Ausland geehrt, die vor allem auf den Gebieten Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

Verliehen wird die mit 15. 000 Euro dotierte
Auszeichnung jedes Jahr während der Buchmesse in der Frankfurter Paulskirche. Die Preisträger werden von einem Stiftungsrat gewählt. Der Rat setzt sich aus Mitgliedern des Börsenvereins und Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft zusammen. Vorschläge kann jedermann machen.

Um die Preisträger hat es wiederholt Auseinandersetzungen gegeben. So war 1995 das Votum für die Orientalistin Annemarie Schimmel umstritten, der Kritiker mangelnde Distanz zu fundamentalistischen Positionen des Islams vorwarfen. Die Entscheidung für den senegalesischen Staatspräsidenten Leopold Senghor führte 1968 zu
Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. 1974 und 1981 wurde die Feierstunde von Sympathisanten und Angehörigen der terroristischen Roten Armee Fraktion gestört.

Eine Kontroverse löste der Schriftsteller Günter Grass 1997 aus, als er in seiner Lobrede auf den türkischen Preisträger Yasar Kemal die Kurdenpolitik der Bundesrepublik kritisierte. 1998 entbrannte nach der Rede des Preisträgers Martin Walser eine monatelange Diskussion in Deutschland über den Umgang mit der deutschen Vergangenheit. (dpa)