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Stichwort: CeBIT

Benjamin Wüst3. März 2009

Die Wirtschaftskrise ist überall. Auch die Computermesse CeBIT bekommt sie zu spüren. Sie fällt in diesem Jahr um ein Viertel kleiner aus, als noch 2008. Die längste Zeit ging es für die Messe aber steil bergauf.

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Vier rote Flaggen mit dem Schriftzug CeBIT flattern im Wind. (FOTO: AP)
Bild: AP

39 Jahre und jedes Jahr eine Neuheit. Die Geschichte der CeBIT ist eine Erfolgsgeschichte - zumindest war sie das bis vor ein paar Jahren. Mittlerweile kriselt es auch im Boomland IT. 25 Prozent oder 1500 Aussteller weniger haben in diesem Jahr den Weg auf die CeBIT nach Hannover gefunden. Zwei Ausstellungshallen sind daher komplett leer geblieben. Dennoch: Gemessen an der Ausstellungsfläche ist die CeBIT immer noch die weltgrößte Messe für Computertechnik und Telekommunikation.

Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde

Die Laser-CD wurde 1987 auf der CeBIT vorgestellt (Foto: DPA)
Die Laser-CD wurde 1987 auf der CeBIT vorgestellt - mit einem Durchmesser von 35 ZentimeternBild: picture-alliance / dpa

Jedes Jahr im Frühjahr treffen sich IT-Fans und Computer-Experten auf dem Messegelände in Hannover und bewundern die neuesten Entwicklungen und Trends der Branche. Zum ersten Mal unter dem heutigen Namen CeBIT trafen sich die IT-Spezialisten im Jahre 1970 - damals natürlich noch ganz ohne Handys und moderne Computer. Das "Centrum der Büro- und Informationstechnik" (CeBIT) bekam seinen Platz in Halle 1, mitten auf der großen Industriemesse.

1984 schaffte es die CeBIT als "weltgrößte ebenerdige Messehalle" ins Guinness-Buch der Rekorde. Zwei Jahre später dann öffnete die erste eigenständige CeBIT ihre Tore - und die Erfolgsgeschichte ging weiter. Die Messe wuchs und wuchs und wuchs und wurde mehr und mehr zur wichtigsten Computermesse des Messejahres.

Der C64 bleibt unvergessen

Ganz in grau und noch ziemlich globig. Der Computer Commodore C64 (FOTO: Heinz-Nixdorf Museum)
In den 80ern ein Renner: Der Commodore C64Bild: Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF)

Highlights in der Geschichte der CeBIT gibt es viele: Immer wieder verblüfften Aussteller mit Weltneuheiten. Vor allem in den 70er und 80er-Jahren drehte sich beinahe alles auf der Messe um Bits und Bytes - Computer hatten ihre erste Hochkonjunktur. Der Commodore 64, besser bekannt als C64, war damals in aller Munde.

Dann wurde es immer enger auf dem Messegelände. Viele Aussteller mussten sogar aus Platzgründen von den Organisatoren, der Deutschen Messe AG, abgewiesen werden. Unter die Besucher mischten sich immer mehr Privatleute. Der Fach-Charakter der Messe drohte verloren zu gehen.

Deshalb wurden 1996 die Eintrittspreise drastisch erhöht. Die rasante technische Entwicklung ging aber weiter und lockte weiterhin viele neugierige IT-Begeisterte an.

Seit 2001 geht es bergab

Zuschauer strömen durch eine Messehalle der CeBIT (FOTO: AP)
Jahrzehntelang ein Zuschauermagnet: Die CeBITBild: AP

Ihren bisherigen Höhepunkt, das Jahr der Rekorde, erreichte die CeBIT kurz nach der Jahrtausendwende. Im Frühjahr 2001 priesen 8000 Aussteller rund 800.000 Besuchern ihre Hightech-Produkte an. So viele wie nie zuvor und vielleicht auch so viele wie nie wieder, denn kurze Zeit später platzte die IT-Blase.

Die Krise der "New Economy" begann. Der Internet-Boom war vorbei. Die CeBIT begann kontinuierlich zu schrumpfen. In den letzten Jahren wanderten die Hersteller von Unterhaltungselektronik zum größten Teil zur Internationalen Funkausstellung nach Berlin ab und die Mobilfunker haben sich auf der Handymesse in Barcelona eingerichtet.