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Stichwort: ASEAN

18. Juni 2004

Der Verband Südostasiatischer Staaten soll wachsen in den nächsten Jahren. Oberstes Ziel ist die Gründung der weltweit größten Freihandelszone. Dennoch ist der Weg zur Demokratie noch weit.

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Unter diesem Zeichen wollen die ASEAN-Staaten wirtschaftliche Stärke demonstrieren

Dem 1967 gegründeten Verband Südostasiatischer Staaten ASEAN gehören zehn Staaten an: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Der Verband soll vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit erleichtern sowie den Frieden in Südostasien festigen. Ebenso will die ASEAN die Region des Verbandes attraktiver für internationale Investoren machen.

Gemeinsame Beschlüsse sind jedoch schwierig, da die Gruppe sowohl die Wirtschaftsmacht Singapur als auch das Entwicklungsland Kambodscha repräsentiert. Seit 2002 gehören zumindest die sechs führenden Länder einer ASEAN-Freihandelszone an.

Neue Freihandelszone

Mit China hat der Verband 2003 einen Nichtangriffspakt geschlossen. Außerdem wurden Verhandlungen über einen Freihandelsvertrag aufgenommen, die 2010 in der größten Freihandelszone der Welt mit 1,7 Milliarden Verbrauchern münden sollen. Der wachsende chinesische Einfluss auf die ASEAN veranlasste auch Japan, mit den südostasiatischen Staaten eine Wirtschaftspartnerschaft zu initiieren. Zuvor richtete Japan seine Handelspolitik nach dem amerikanischen Wirtschaftspartner und der internationalen Welthandelsorganisation WTO aus.

Im Dezember 2003 konnten schließlich separate Verhandlungen zu Freihandelsabkommen zwischen Japan auf der einen Seite und den ASEAN-Staaten Malaysia, Thailand und Philippinen andererseits aufgenommen werden. Für die Länder der ASEAN ist Japan der wichtigste ausländische Investor.

Hoffnung auf Demokratie und Stabilität

Auch mit Indien und der Republik Korea (Südkorea) will die ASEAN in Zukunft enger kooperieren. Außerdem ist zwischen der ASEAN, Indien und China ein Abkommen verabredet worden, das regelmäßigen Informationsaustausch, gegenseitige Konsultationen in Krisenzeiten und Friedensvermittlung garantieren soll. Die Staaten erhoffen sich dadurch eine größere Stabilität, die auch die wirtschaftliche Attraktivität der Länder stärken soll.

In politischer Hinsicht ist die ASEAN traditionell durch das Prinzip der Nichteinmischung in interne Angelegenheiten geprägt. Deshalb lehnt der Verband auch Sanktionen gegen Myanmar aufgrund der dortigen Menschenrechtsverletzungen ab. Dennoch bekennen sich die Mitgliedsländer offiziell zur Demokratie.(as)