Steve McQueen gewinnt Europäischen Filmpreis
29. September 2014Regisseur Steve McQueen, der den diesjährigen Oscar-Gewinner "12 Years a Slave" drehte, wird mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Der Brite werde für seinen "einzigartigen Beitrag zum internationalen Kino" geehrt, teilte die Europäische Filmakademie am Montag (29.09.2014) in Berlin mit. McQueen nimmt den Ehrenpreis bei der Filmpreis-Gala am 13. Dezember in der lettischen Hauptstadt Riga entgegen.
Seine berufliche Laufbahn begann McQueen als Künstler. Seine Werke waren in renommierten Kunsthallen, Museen und Galerien zu sehen, darunter bei der documenta XI in Kassel (2002), im Museum of Contemporary Art in Japan (2006) oder bei der 52. Biennale in Venedig (2007). 2009 war McQueen Vertreter Großbritanniens bei der 53. Biennale in Venedig und schuf den britischen Pavillon.
Nach der Kunst kam der Film
Nach seinen künstlerischen Erfolgen konzentrierte sich McQueen auf Regiearbeiten. Kurz nach dem Kurzfilm "Gravesend" brachte er 2008 seinen ersten Spielfilm in die Kinos. Der mit zahlreichen Preisen bedachte Gefängnisfilm "Hunger" thematisierte die letzten Wochen im Leben des IRA-Mitglieds Bobby Sands, der 1981 im nordirischen Maze-Gefängnis in den Hungerstreik trat. 2011 lieferte er mit seinem zweiten Kinofilm "Shame" einen Wettbewerbsbeitrag zu den Filmfestspielen von Venedig. Wie schon in "Hunger" übernahm Michael Fassbender die Hauptrolle eines von Sexsucht getriebenen New Yorker Geschäftsmanns.
Oscar für "Twelve Years a Slave"
Ebenfalls mit Fassbender in der Hauptrolle drehte McQueen "Twelve Years a Slave", ein Film über einen als Sklaven gehandelten Mann im 19. Jahrhundert. Das Drama wurde als bester Film bei den Academy Awards ausgezeichnet. Damit gewann erstmals ein schwarzer Regisseur in der Königskategorie. Nach EFA-Angaben lief der Film in 48 Ländern im Kino.
ag/nf (dpa/EFA/Munzinger)