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Steinbrück wettert gegen Kritiker

6. Oktober 2012

Im Streit um die Nebeneinkünfte ihres Kanzlerkandidaten Steinbrück geht die SPD in die Gegenoffensive. Sie wirft den Kritikern Heuchelei vor. Steinbrück selber hat keine Gewissensbisse.

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Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl 2013, Peer Steinbrück (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Vorwürfe einer zu großen Nähe zur Finanzindustrie zurückgewiesen. "Ich habe kein schlechtes Gewissen", sagte Steinbrück im Deutschlandfunk. Er könne nichts "Ehrenrühriges" daran finden, dass er von Unternehmen, Banken, Versicherungen und Anwaltskanzleien, die gewinnorientiert seien, für eine erbrachte Leistung ein Honorar genommen habe. Bei Schulen, Vereinen und ehrenamtlichen Institutionen habe er hingegen keine Bezahlung für seine Redeauftritte verlangt.

Bereits am Freitag hatte Steinbrück überraschend angekündigt, Informationen zu seinen Honoraren so schnell und umfassend wie möglich offen zu legen. Kurz zuvor hatte er dies noch abgelehnt.

Mehr Transparenz verlangt

Steinbrück betonte, er habe seine Nebeneinkünfte beim Bundestag stets "lupenrein" angezeigt. "Das wissen übrigens die, die das heute aufmischen, seit zwei oder drei Jahren", sagte er. Vorwürfe aus der CSU, er sei ein Liebling der Spekulanten, wies Steinbrück als "absurd" zurück.

# Steinbrück weist Kritik zurück # lmsteini13f # 06.10.2012 02 Uhr # KuNa Deutsch

Unterdessen hat die SPD an die Abgeordneten von Union und FDP appelliert, so rasch wie möglich ihre Nebeneinkünfte publik zu machen. "Sie müssen sich jetzt an Peer Steinbrück messen lassen", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Lambrecht der Nachrichtenagentur dpa. Lambrecht nannte es "heuchlerisch", dass führende CSU-Politiker sowie FDP-Generalsekretär Patrick Döring, der selbst zahlreiche Nebentätigkeiten ausübt, von Steinbrück mehr Transparenz verlangen. Genau dies sei von Schwarz-Gelb schließlich jahrelang blockiert worden.

Derzeit müssen Abgeordnete Nebeneinkünfte nicht genau preisgeben, sondern lediglich drei Stufen zuordnen - bis 3500 Euro, bis 7000 Euro und mehr als 7000 Euro. Steinbrück verdiente mit Vorträgen in den letzten drei Jahren mehrere Hunderttausend Euro.

pg/ml (dpa, dapd, rtr)