Starke Sprüche zum Münchner Oktoberfest
Zum 186. Mal tummeln sich feierfreudige Menschen auf der Münchner Wiesn, dem Epizentrum des bayerischen Brauchtums. Jeder gibt seinen Senf dazu. Hier ein Kaleidoskop der Sprüche: von Goethe bis Kim Kardashian.
In weiser Voraussicht
Als Johann Wolfgang von Goethe 1808 diesen Satz im "Faust" manifestierte, gab es das Oktoberfest noch gar nicht. Das erste fand 1810 statt. Aber auch der Dichterfürst wusste schon ganz genau, worum es beim bierseligen Feiern geht. Nur die Sache mit dem "beizenden Toback" - die ist vorbei. Seit 2010 ist die Wiesn rauchfrei.
Hasta la vista, Wiesn!
Es ist nicht überliefert, ob der Schauspieler und ehemalige US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger das wirklich jedes Jahr geschafft hat. Fakt aber ist, dass der Bodybuilder aus Österreich schon damals gut in Form war. Das Foto von 1967 ist der Beweis.
Holz vor der Hütten
Promis gehören zum Oktoberfest wie Bier und "Brezn". Die Damen werfen sich in stylische Dirndl und zeigen Oktoberfest-Fans, Presse und Paparazzis gern offenherzig ihre Kurven. Selfie-Queen Kim Kardashian postete 2010 diesen Spruch mit Foto auf Twitter.
Alles nur Kommerz!
Der Dichter Thomas Mann hat in seiner Version der Faust-Geschichte ("Doktor Faustus", 1947) das in Worte gefasst, was am berühmtesten Volksfest der Welt bis heute kritisiert wird: Geldscheffelei, Kommerz, Nepp. Er hat nur viel schönere Worte gefunden.
Bier her, Bier her oder ich fall' um!
Zwei Wochen Ausnahmezustand in München. In dieser Zeit stellt der Wiesn-Besucher seine Ernährung um. Bier in Maßkrügen, zur Unterlage auch Brezeln, Weißwürste und Schweinshaxen mit Kraut. Da hat sich der Schriftstellerin und Schauspielerin Erika Mann (Tochter von Thomas Mann) wohl der Magen umgedreht, als sie diese Zeilen 1929 niederschrieb.
Oans, zwoa, gsuffa!
Der US-amerikanische Schriftsteller Thomas Wolfe beschrieb das Treiben auf dem Oktoberfest 1928 in einem Brief an seine Freundin Aline Bernstein. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass er das kollektive Massenbesäufnis auf der Wiesn nicht so toll fand.
Echte Ziele
Na gut, der spanische Kicker Xabi Alonso hat im Fußball alles erreicht, was man erreichen kann. Europameister 2008 und 2012, Weltmeister 2010, mehrfacher Champions League-Gewinner und sogar Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger (mit dem FC Bayern). Aber das Höchste der Gefühle ist es doch, ein echt bayerisches Bierchen auf der Wiesn zu trinken.
Ein wahrer Fan
Der deutsche Schriftsteller Eugen Roth (1895 -1976) mochte das Oktoberfest und wird gerne mit diesem Satz zitiert. Etwa im Vorwort des Kriminalromans "Oktoberfest" von Sobo Swobodnik, in dem es hinter der biergeschwängerten Fassade ein paar unappetitliche Leichen zu sehen gibt.
Legalize it!
Diese Worte stammen aus einem Interview von 1997 mit dem Grünen-Politiker Jürgen Trittin. Offenbar fand er, dass der gesetzliche Umgang mit weichen Drogen angesichts des legalen Komasaufens auf der Wiesn überarbeitungsbedürftig sei. Haschisch und Marihuana sind in Deutschland verboten. Dennoch kiffen eine Menge Leute hierzulande. Ohne Zweifel auch auf dem Oktoberfest.
Biersumpf
Als ehemaliger Bundeslandwirtschaftsminister hat Karl-Heinz Funke sicher gewusst, wovon er da sprach. Dieses Zitat stammt aus seiner Rede zur Eröffnung des Zentral-Landwirtschaftsfestes in München am 16. September 2000. Höchstwahrscheinlich ist er am gleichen Tag auch auf der - biergetränkten - Theresienwiese gewesen, denn dort hieß es an jenem Samstag: "O'zapft is!"